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Channel: Ausflugstipps – Birgit-Cathrin Duval – Journalistin. Fotografin.
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Traumhafte Schluchtenwanderung im Schwarzwald


Der wilde Pfad im Hotzenwald

Voll unter Dampf – Besuch beim Köhler in Baiersbronn

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Am Freitag hat der Köhler Thome in Baiersbronn seinen Kohlenmeiler entzündet. Es war faszinierend, live mitzuerleben mit welcher Hingabe und Leidenschaft dieses alte Handwerk von Köhler Thomas Faißt zu neuem Leben erweckt wird.

Mann und Meiler unter Dampf - der Köhler im Kampf mit den Elementen
Mann und Meiler unter Dampf – der Köhler im Kampf mit den Elementen

Köhler und Meiler im Gegenlicht
Köhler und Meiler im Gegenlicht
Im Sonnenlicht wirft die Silhouette des Köhlers bizarre Schatten
Im Sonnenlicht wirft die Silhouette des Köhlers bizarre Schatten
Den Dingen seinen Lauf lassen, eines der wichtigsten Aspekte der Köhlerei
Den Dingen seinen Lauf lassen, eines der wichtigsten Aspekte der Köhlerei

Für den Schwarzwald-Podcast produzierte ich ein Interview mit dem Köhler Thomas Faißt. Noch bis zum 14. Juni könnt ihr ihn an seinem Meiler in einer Waldlichtung bei Baiersbronn besuchen. Abends findet “Kultur am Meiler” statt,  mit Lesungen, Musik und es wird beim Meiler bewirtet. Wisst ihr, dass der Köhler, nachdem er den Meiler entzündet hat, Tag und Nacht nicht mehr von seiner Seite weichen darf? Und dass weißer Rauch gut, blauer aber nichts Gutes zu verheißen hat? Das und mehr erfahrt ihr im Podcast, den es direkt zum Download bei itunes oder auf der Website des Schwarzwald-Podcast zu hören gibt.

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Sommersonnenwende auf dem Feldberg

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Ich mag es, wenn ich besondere Tage an besonderen Orten verbringen kann. Die Sommersonnenwende ist so ein besonderer Tag. Der längste Tag, die kürzeste Nacht. Sommerbeginn. Und wo kann man den längsten Tag am längsten erleben? Auf dem höchsten Berg im Schwarzwald! Also nichts wie rauf auf 1493 Meter auf den Feldberg. Bequem mit der Gondel ging es hinauf auf den Seebuck. Von dort wanderte ich zum Feldberggipfel. Die Stimmung auf dem Berg kurz vor Sonnenuntergang war wunderbar. Windstill. Wolkenloser Himmel. Und die Sonne strahlte mit voller Kraft, als wolle sie sich zur Wehr setzen, weil sie ab morgen wieder weniger Minuten scheinen darf.
Nach Sonnenuntergang entfaltete der Abendhimmel wunderschöne Pastelltöne wie ich sie aus der kanadischen Arktis kenne. Es war eine fantastische Stimmung. Und verpasst hatte ich nichts. Im Gegenteil. Ich hätte mich geärgert, wenn ich wegen des Fußballspiels nicht auf den Gipfel gefahren wäre. Die zweite Halbzeit guckte ich mir im Feldberger Hof an, der an diesem Tag sein 150.jähriges Jubiläum feierte. Doch davon berichte ich ein anderes Mal.

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Das düstere Geheimnis des Herrenwieser Sees

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Ein Buch schreiben ist eine spannende und zeitaufwändige Sache. Ich verbrachte unzählige Stunden mit Recherchen, bin an viele Orte gereist, fotografierte, und führte Gespräche. Im Wintersturm stapfte ich auf Schneeschuhen durch Schnee und im Sommer erkundete ich den Nationalpark Schwarzwald. Langsam komme ich mit meiner Arbeit zum Abschluss. Text für Text, Kapitel für Kapitel, Bild für Bild reiht sich zusammen und ergibt ein Buch. Kraftorte im Schwarzwald heißt der Titel und erscheint im Herbst im Verlag Oertl&Spörer.

Buchvorschau Kraftorte Schwarzwald
Buchvorschau Kraftorte Schwarzwald

Bei meinen Recherchen bin ich auf viele faszinierende Geschichten gestoßen. Eine davon,  eine blutige Spukgeschichte, möchte ich euch heute erzählen. Mir stockte beim Lesen der Atem, es ist eine wirklich schaurige Geschichte. Gefunden habe ich sie im Badischen Sagenbuch von August Schnezler. Dort ist sie unter dem Titel “Nonnensee” veröffentlicht. Der Text stammt von Alois Wilhelm Schreiber, geboren am 12. Oktober 1763 in Kappel. Schreiber studierte in Freiburg und arbeitete in Baden-Baden als Lehrer. Im Jahr 1800 wurde er Professor für klassische Literatur, 1813 erfolgte die Nennung zum Hofrat und Hofhistographen. Im Buch “Badische Biographien” heißt es, dass er in Karlsruhe u.a. vielbesuchte Vorlesungen über Geschichte hielt und einen bedeutenden Einfluss auf das geistige Leben der gebildeten Einwohner nahm. Weiter steht in seiner Biographie: “Schreiber war ein Schriftsteller von erstaunlicher Produktivität und als solcher auf den mannigfaltigen Gebieten der historischen und belletristischen Literatur tätig.” Schreiber war einer der ersten Reiseschriftsteller. Zu seinen Werken zählt ein in mehreren Auflagen erschienenes “Handbuch für Reisende am Rhein”.  Das Werk hat guten Anklang gefunden, das zu einer Zeit als es noch keinen Baedeker-Reiseführer gab. Sehr interessant fand ich folgenden Hinweis: “Der demselben (Handbuch für Reisende am Rhein) beigegebene Anhang rheinischer Volkssagen in schlichter Prosa verleiht dem Buche einen bleibenden Wert.”

Aus Badische Biographien herausgegeben von Dr. Friedrich von Weech, Verlagsbuchhandlung von Fr. Bassermann 1875

Mich interessieren und faszinieren Geschichten. Sie erzählen von vergangenen Zeiten, die diesen Ort geprägt  haben. Warum heißt eine Höhle in der Nähe der Wolfsschlucht im südlichen Schwarzwald “Bruders Loch”? Ich ging der Geschichte nach.  Und vielen anderen auch. Daraus entstand  mein erstes E-Book “Sagenhafte Geschichten und Legenden aus dem Kandertal”.

Cover-final

Und so ist mein neues Werk, Kraftorte im Schwarzwald mehr als nur ein Reiseführer. Es nimmt die Leser auch mit in die Vergangenheit eines Ortes und erzählt die Geschichte. Wie diese vom Herrenwieser See. Ich fand sie im Badischen Sagenbuch von August Schnezler unter dem Titel “Nonnensee”. “Einige Stunden hinter der Herrenwiese liegt der Nonnensee, der machmal mit dem Mummelsee verwechselt wird.”  Tatsächlich wird der See manchmal kleiner Mummelsee genannt. Jeder See im Schwarzwald hat zahlreiche Sagengeschichten. Ob es sich bei dieser Geschichte um eine Sage handelt, mag ich bezweifeln. Sie liest sich ziemlich konstruiert und ich denke, dass sie aus der Feder von Alois Wilhelm Schreiber stammt. Ob Sage oder Märchen, sie ist ziemlich düster und faszinierend. Viel Spaß beim Lesen und Gruseln. Ich gebe sie hier gekürzt und in eigenen Worten wieder.

Der Wilde See im Nationalpark in der Dämmerung
Der Wilde See im Nationalpark in der Dämmerung

Die Sage erzählt von zwei Burgen, eine auf dem Schwarzkopf und die andere auf dem Seekopf. Auf der Seeburg lebten zwölf Brüder, allesamt Raubritter mit ihrer bildhübschen Schwester. Auf der Schwarzburg wohnten zwölf schöne Schwestern, mit ihrem Bruder. Schon langte hegten die Seeburger Raubritter den Plan die Schwestern aus der Schwarzenburg zu enführen. Der ehrbahre Ritter der Schwarzburg war unsterblich in die Seeburger Jungfrau verliebt, doch deren böse Brüder wollten sie ihm nicht zur Frau geben. Also schmiedete er einen Plan, um sie heimlich zusammen mit seinen Schwestern aus der zu Burg holen. Und so kam es, dass beide Parteien in derselben Nacht auf den Weg machten, um ihre Pläne auszuführen. Mitten im Murgtal stießen sie aufeinander. Der edle Ritter sich und seine Schwestern, doch er wurde überwältigt in die feindliche Raubritterburg geschleppt. Dort stach jeder der zwölf Brüder seinen Dolch in die Brust des Ritters. Danach töteten sie eiskalt ihre eigene Schwester. Die geraubten Schwestern nahmen sich die Raubritter als Bräute. Doch in der Hochzeitsnacht rächten die Schwestern den Mord und töteten die zwölf Seeburger Ritter. Doch auf der Flucht wurden sie von den Knechten der Raubritter eingeholt und kaltblütig ermordet.

Bald darauf brach auf der Seeburg ein Feuer aus. Unter den einstürzenden Balken und Mauern will man zwölf Frauen gesehen haben, die in weißen Gewändern durch die Feuersbrunst schritten, jede von ihnen mit einem Kind auf dem Arm. Gemeinsam wandelten sie zum See und stürzten sich von der Karwand in die Tiefe. Dumpf brausten die Wasser auf und ab da ist der See schwarz wie Tinte geworden.

Immer freitags um Mitternacht sollen zwölf weiße Frauen aus dem Turm der Ruine Seeburg schreiten, in ihrer Mitte ein bleicher Mann, in dessen Brust zwölf Dolche stecken. Während sie durch den Schlosshof gehen, kommt ihnen aus der Hauptpforte ein Zug von zwölf schwarzen Männern entgegen, die brennende Fackeln halten, und in ihrer Mitte geht eine in weiße Schleier gekleidete Frau. In tiefer Stille schreiten sie aneinander vorbei und verschwinden gemeinsam in der Begräbniskapelle.

Weiter berichtet die Sage von einem Mann, der in der Nähe des Sees wohnte und Kruzifixe aus Holz schnitze. In der Nacht hörte er oft ein Stöhnen wie von Sterbenen, das mitten aus dem See zu kommen schien. Immer wenn er das Wehklagen hörte, ging er auf die Knie und betete für die Ruhe der ruhelosen Seelen in der Tiefe des Sees. Als seine Frau starb hörte er leise Musik aus der Sterbekammer. Leise öffnete er die Türe und erblickte dreizehn weiße Jungfrauen mit Lichtern in den Händen, die bei der Leiche wachten. Am folgenden Tag waren es 13 junge Männer, die bei der Toten Wache hielten.

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Rad und Bad – Unterwegs auf dem Bäderradweg in Oberschwaben

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Entspannt Radeln durch eine wunderschöne Landschaft, Moorbaden im Holzuber, abends Abhängen im wohlig warmen Wasser der Therme, barocke Schlösser und Kirchen besichtigen – auf dem Bäderradweg in Oberschwaben werden alle Sinne angesprochen.

Ende April war ich auf einer Pressereise in Oberschwaben unterwegs. Oberschwaben liegt in Baden-Württemberg und doch ganz schon weit weg von Südbaden. Das mag wohl auch mit ein Grund sein, weshalb ich bisher nie privat dort Urlaub machte. Doch es lohnt sich, denn die Gegend hat ihren ganz eigenen Reiz und ist sehr facettenreich.
Am entspanntesten fährt man mit der Bahn nach Oberschwaben. Die Verbindung Basel – Aulendorf über Singen/Hohentwil und Ravensburg klappte wie am Schnürchen. Und das zwei Tage nach dem Bahnstreik. Von Aulendorf ging es mit dem Bus weiter bis nach Bad Wurzach ins Kurhotel am Reischenberg.
Bad Wurzach hat sich als erstes Moorheilbad in Baden-Württemberg einen Namen gemacht. Früher war das Torf quasi die einzige Einnahmequelle für die sehr arme Bevölkerung. Das Torf wurde als Brennmaterial und Streu für Kühe abgebaut und verkauft. Bis eines Tages in den 30er Jahren der Bürgermeister Karl Wilhelm Heck Überlegungen anstellte, was denn mit dem „gruseligen Land“ dort draußen zu machen sei. Ihm war zu Ohren gekommen, dass im benachbarten Bayern das Torf für medizinische Zwecke verwendet wird. Angeblich soll er mit einem Arzt in einer Moorkuhle im Wurzacher Ried gesessen sein um über die Möglichkeiten, das Torf zu Moorbädern zu verwenden, zu diskutieren. Doch einen Haken hatte die Sache: Woher das Geld nehmen? Da erinnerte sich der Bürgermeister an das Frauenkloster. Die Oberin zeigte sich von der Sache begeistert. Ob man nun Unterricht erteilt oder Leute badet sei egal, Hauptsache, das Haus wird gefüllt.
Doch es sollte noch weitere zwei Jahre dauern, bis auch das Mutterhaus die Erlaubnis erteilte, dass im Kloster Moorbäder verabreicht werden dürfen.
Wie aber badet man im Moor? Flugs wurden eine Ordens- und eine Krankenschwester inkognito nach Bad Aibling in Bayern entsandt, um dort ein wenig zu spionieren. Doch die wissbegierigen Schwestern flogen auf und mussten ihre Koffer packen.
Ab 1936 wurden erste Moorbäder in Bad Wurzach eingelassen, zunächst für Ordensschwestern und Hausgäste. Im Laufe der Jahre entwickelte sich das Moorbaden zu einem florierenden Wirtschaftszweig, der zunächst nur Frauen vorbehalten war. Aber der Bürgermeister war ein ganz Schlauer. Der lud den Bischof zum Moorbaden ein. Dieser war so begeistert, dass er das Moorbaden für Männer freigab und dafür sorgte, dass ein Bader angestellt wurde.

Besser man denkt nicht darüber nach, in was man da badet

Moorbaden soll gesund sein. Ich habe da so meine Zweifel als ich die brackige schwarze Brühe sehe, die wie Klärschlamm in den Holzzuber schwappt. Der kleine Raum ist mit Birken, Schilf und großer Leinwand, das eine Moorlandschaft zeigt, dekoriert. Zuvor wurde ich vom Kurarzt untersucht, ob mein Gesundheitszustand moorbadtauglich ist.

Besser nicht nachdenken, in was man da so badet
Besser nicht nachdenken, in was man da so badet

Moorbäder setzen thermophysikalische Prozesse in Gang, die die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen. Durch das bis zu 40 Grad heiße Moorwasser wird der Körper in eine Art künstliches Fieber versetzt. Die Körpertemperatur steigt während eines Moorbades von 37 Grad auf bis zu 39 Grad an und hält zwei Stunden an, bevor der Körper wieder abkühlt. Zuvor erzählte uns der Leiter des medizinischen Bereichs, Chefarzt Prof. Dr. med. Eckart Jacobi von den vielen Vorzügen eines Moorbades. Die Frage, ob er selbst auch im Moor bade, verneinte er. Hm. Sollte das einem zu Denken geben? Ich kenne auch Leiter von Saunen, die nie in ihrem eigenen Betrieb in die Sauna gehen würden.

Ich bin überrascht, dass sich das zähe Moorwasser nicht heißer anfühlt, als ich in den Zuber steige. Moor ist ein schlechter Wärmeleiter, deshalb ist es angenehmer als eine 40 Grad heiße Wanne mit Wasser gefüllt. Das Moorwasser klebt sofort auf der Haut, hebt man Arme oder Beine aus dem Wasser pappt alles fest. Nun spüre ich, wie sich langsam mein Körper aufheizt. Ich liege im Zuber und sinke nicht auf den Boden ab. Mein Körper schwebt in der breiigen Masse. In was ich da so liege stelle ich mir besser nicht vor. Gut zu wissen, dass man im Wurzacher Ried bislang keine Moorleichen gefunden hat! Allerdings stammt das Torf auch nicht mehr aus dem Wurzacher Ried. Dort wurde der Abbau für medizinische Zwecke 1996 verboten, seither kommt das Torf aus der umliegenden Gegend.

Nach dem Moorbad (die Dauer beträgt zwischen 15 bis 20 Minuten) ist es wichtig, dem Körper Ruhe zu gönnen. Wer Fieber hat, liegt schließlich auch matt im Bett. Und so fühle ich mich. Brettfertig! Das kann ich bestätigen: Ein Moorbad entspannt! Gut, das täte eine Massage auch – die wäre auch wohlrichender und angenehmer. Allerdings hat das Moorbad eine Tiefenentspannung bewirkt, die ich so noch nicht bei einer Massage erlebt habe.

Das Wurzacher Ried zählt zu den größten intakten Hochmooren in Mitteleuropa
Das Wurzacher Ried zählt zu den größten intakten Hochmooren in Mitteleuropa

Wer in Bad Wurzach weilt, sollte das Wurzacher Ried erkunden. Hier leben über 2500 Pflanzen, Tiere und Pilze. Ein echtes Paradies für Naturliebhaber. Das gesamte Moorgebiet steht Naturschutz und ist eines der größten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg. Das Ried ist von großen Hochmoorflächen und Niedermooren umgeben. Ein idealer Ort, um zu Ruhe zu kommen und die vielfältigen Farben und Formen aufzunehmen.

Der Bohlenpfad führt weit in das Ried hinein
Der Bohlenpfad führt weit in das Ried hinein

Das Wurzacher Ried lässt sich auf zwei Wanderwegen erkunden: Wanderweg 1 mit 11 Kilometern und einer Gehzeit von drei Stunden, Wanderweg 2 mit 14 Kilometern und einer Gehzeit von 4.15 Stunden. Wer weniger Zeit hat läuft vom Naturschutzzentrum zum Riedsee (1,5 Kilometer, 30 Minuten Gehzeit) oder zum Torfmuseum (2 Kilometer, 40 Minuten Gehzeit). Bis zur Plattform im unteren Ried (Foto oben) sind es 2 Kilometer und 40 Minuten Gehzeit.

Farben und Formen - im Moor gibt es vieles zu Entdecken
Farben und Formen – im Moor gibt es vieles zu Entdecken

Wer sich eingehender mit dem Wurzacher Ried und Hochmooren beschäftigen möchte, dem sei ein Besuch im Naturschutzzentrum empfohlen. In der Themenwelt Moor Extrem lässt sich die Welt der Moore auf interaktivem Weg erforschen.

Tipp zum Einkehren: Das Gasthaus Adler in Bad Wurzach. Bodenständige Küche kreativ und pfiffig aufbereitet. Mein Gericht – Pfälzer Spargel und schwäbische Kräuterpfannküchle schmeckte hervorragend. Der Spargel war hocharomatisch und perfekt zubereitet! Kompliment an die Küche. Zum Dessert empfehle ich das Schokotörtchen. Genial lecker!

Übernachten: Kurhotel am Reischberg Bad Wurzach, Doppelzimmer mit Frühstück ab 66 Euro/Person, Moorbad im Holzzuber 49 Euro, Holzzuber-Wellness-Tage mit 2 Übernachtungen/Frühstück, Halbpension, Moorbad, Rückenölmassage, Sand-Lichtbad und freier Eintritt in das Thermalbad und Saunalandschaft für 222 Euro/Person im DZ, 240 Euro im EZ oder Apartment

Seelenlandschaft Federsee

Am nächsten Tag radelten wir nach Aulendorf. Dort besichtigten wir die Schlossbrauerei. In der denkmalgeschützten Säulenhalle hat sich der Brauer und Mälzer Florian Angele seinen Lebenstraum verwirklicht. Angele, der von allen nur „Flo“ genannt wird, hat nach 40-jähriger Unterbrechung die über 300 Jahre alte Brautradition des Ortes wieder aufleben lassen. Auf sein „Reibolf“, ein unfiltriertes Bier, das nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut wird, wird nur mit Rohstoffen aus der Region gebraut. Das Bier zeichnet sich durch ein rundes Aroma aus, im Abgang ist es leicht bitter (mir war es etwas zu herb).

Florian Angele ist Bierbrauer mit Leib und Seele
Florian Angele ist Bierbrauer mit Leib und Seele

Auf dem Bäderradweg ging es weiter nach Steinhausen. Dort sticht die Dorfkirche hervor, die im Volksmund als „schönste Dorfkirche der Welt“ bezeichnet wird.

Die Wallfahrtskirche hat beeindruckende Deckenfresken
Die Wallfahrtskirche hat beeindruckende Deckenfresken

Vor mehr als 600 Jahren begannen Gläubige mit der Wallfahrt zum Gnadenbild der „schmerzhaften Mutter Gottes auf der Saul“ in Steinhausen. Bis heute strömen Pilger aus aller Welt in den beschaulichen Ort um Architektur, Stuckarbeiten und vor allem die Malerei zu bewundern und um dort zu beten.

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war der Federsee in Bad Buchau.

Abendstimmung auf dem Federseesteg
Abendstimmung auf dem Federseesteg

Das Federseemoor steht unter Naturschutz und ist Heimat von über 270 Vogelarten, Fledermäusen, Orchideen, Schilfen und Seerosen. Zum Federsee führt ein Holzsteg, der zunächst über Feuchwiesen, schließlich dichtes Schilf führt. Am stimmungsvollsten ist es am frühen Morgen oder kurz vor Sonnenuntergang. Am Ende des Steges befindet sich ein Bootsverleih. Dort können immer Sonntag nachmittags (vom 1. Mai bis 30. September) von 13 bis 17 Uhr Boote gemietet werden. Im Wasser des Federsees leben übrigens bis zu drei Meter große Welse.

Tipp: Unbedingt ein Fernglas mitnehmen oder eine Führung mit einem Mitarbeiter des NABU Naturschutzzentrums  machen. Wer sich für Geschichte interessiert sollte unbedingt das Federseemuseum und die Prähistorischen Pfahlbauten – UNESCO-Welterbe, besuchen.

Mystische Stimmung am Federsee
Mystische Stimmung am Federsee

Zum Tagesabschluss lässt es sich wunderbar in den Adelindis-Thermen entspannen. Das Thermalbad hat bis 22 Uhr geöffnet. Die beiden großen Außenbecken laden zum wohligen Badegenuss unter freiem Sternenhimmel ein.

Übernachten: Mein Tipp: Ein Zimmer im Kurzentrum Gesundheits-Bad Buchau am Federsee buchen. Die Zimmer haben ein ganz besonderes Highlight: Einen dimmbaren Wolkenhimmel über dem Bett, Übernachtung mit Frühstück ab 59 Euro/Person, inklusive freier Eintritt in die Adelindis-Therme mit Sauna, Wassergymnastik, Eventsauna (immer jeden letzten Freitag im Monat)

Aquajogging und Klangschalenmeditation 

Aquajogging habe ich bisher immer ein bisschen belächelt. Bis, ja bis zu diesem Sonntagmorgen als ich mit meinen Kollegen in das Therapiebecken der Sonnenhof-Therme in Bad Saulgau stieg. Das Wasser der Sonnenhof-Therme ist schwefelhaltig und riecht entsprechend nach Schwefelwasserstoff. Viele Besucher schwören auf das Thermalwasser und nehmen eine weite Anreise in Kauf. Beim Aquajogging brachte uns die Therapeutin ganz schön auf Trab. Mann, das war vielleicht anstrengend. Aber tat so gut! Anschließend war die Klangschalenmeditation genau richtig um mich zu erden und zur Ruhe zu kommen. Wer Mühe hat abzuschalten, dem empfehle ich, eine solche Klangschalenmeditation zu buchen. Ich war innerhalb kurzer Zeit so entspannt, dass ich tatsächlich wegdämmerte.

Kochen wie eine schwäbische Hausfrau

Mary Gelder weiß was schmeckt und wie's gelingt
Mary Gelder weiß was schmeckt und wie’s gelingt

Zum Abschluss unserer Reise durften wir unter Anleitung von Gästeführerin Mary Gelder in Bad Saulgau kochen. Und nein, wir kochten keine Schwäbischen Käsespätzle, sondern Alemannische Käsespätzle. Dazu gab’s Backofenrösti, Salat und eine leckere Schwäbische Apfel-Quark-Speise. Spaß hat’s gemacht und vor allem wunderbar gemundet! Danke Mary Gelder für die vielen Informationen zum Kochen und was eine echte schwäbische Hausfrau ausmacht.

Oberschwaben ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ich habe eine facettenreiche Landschaft, gute Gastronomie und vor allem wunderbare Möglichkeiten zur Entspannung kennengelernt. Der neue Bäderradweg bietet auf 250 Kilometern viele Möglichkeiten. Man kann auf fünf Etappen die gesamte Strecke von Überlingen bis Bad Wörishofen radeln oder plant ganz individuell seine bevorzugte Strecke. Am entspanntesten radelt es sich mit einem E-Bike, denn es gibt immer wieder Höhenmeter zu überwinden. Dafür wartet abends im Etappenort immer ein Thermalbad zum Relaxen. Der Bäderradweg richtet sich vor allem an Radler, die keine Kilometer bolzen, sondern es gemütlich angehen lassen und sich Zeit nehmen, Landschaft und Kultur zu genießen.

Infos zum Bäderradweg und zur Schwäbischen Bäderstraße.

Wer lieber wandert als Rad fährt, findet mit der Wandertrilogie Allgäu drei Glückswege, die das Wanderherz höher schlagen lassen. Die Wiesengänger Route mit 387 Kilometern auf leichten Wegen durch das Hügelland im Nordosten des Allgäus, die Wasserläufer Route mit 377 Kilometern durch die Voralpenlandschaft und die Himmelsstürmer Route mit 338 Kilometern für sportlich ambitionierte Wanderer, die die schroffe Allgäuer Gebirgswelt entdecken möchten.

Informationen Wandertrilogie Allgäu 

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Kirschblüte im Markgräflerland

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Bitte Platz nehmen und genießen - mit Blick auf Obereggenen
Bitte Platz nehmen und genießen – mit Blick auf Obereggenen

Es ist wieder soweit: Die Kirschbäume im Markgräflerland blühen. Insbesondere das Eggenertal ist für seine Kirschblüte bis weit über die Grenzen des Markgräflerlands bekannt.

Blühende Kirschbäume zwischen Feuerbach und Sitzenkirch
Blühende Kirschbäume zwischen Feuerbach und Sitzenkirch
Blick auf Obereggenen
Blick auf Obereggenen
Blick von der Johannisbreite Richtung Hochblauen
Blühendes Markgräflerland
Blühendes Markgräflerland
Der Duft blühender Kirschbäume - einfach wunderbar
Der Duft blühender Kirschbäume – einfach wunderbar
Im sanften Morgenlicht
Im sanften Morgenlicht
Morgenstimmung mit Kirschbaum
Morgenstimmung mit Kirschbaum
Im Licht der Abendsonne
Im Licht der Abendsonne

Weitere Information zum Markgräflerland.

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Schwarzwald Wandertipp: Unterwegs im Fingerhut-Dschungel

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Den Elfen in Irland sollen sie als Kopfbedeckung dienen, die wunderschönen roten Blüten des Fingerhuts. Auf unserer Tour sind wir durch einen wahren Fingerhut-Dschungel gewandert. Doch es war nicht nur der Fingerhut, der uns begeistert hat. Ausgangspunkt unserer Tagetour war der Wanderparkplatz Weißenbachsattel zwischen Todtnau und Präg. Dort starteten wir und marschierten der roten Raute folgend (Westweg, östliche Variante) Richtung Hochkopf.

Blick Richtung Feldberg bei der Abzweigung zum Hochkopfturm
Blick Richtung Feldberg bei der Abzweigung zum Hochkopfturm

Der Abstecher zum Hochkopfturm auf einem felsigen und mit Wurzeln durchsetzen Pfad lohnt sich auf jeden Fall. Vom Turm hat man einen schönen Rundblick, leider war die Sicht auf die Alpen getrübt. Eine aufklappbare Metallplatte, auf der die Gipfel der umliegenden Schwarzwaldberge eingetragen sind, hilft bei der Orientierung.

Fingerhut mit Aussicht
Fingerhut mit Aussicht

Der Wanderweg geht in einen schmalen Pfad über und führt entlang des Höhenrückens durch ein höchst interessantes Gebiet. Viel Totholz und Ameisenhaufen zeugen von der intakten Natur. Der Abschnitt bis zum Ledertschobenstein zählt für mich zu den schönsten Wanderpfaden im südlichen Schwarzwald. In diesem Gebiet bekam ich schon Gämsen zu sehen. Auch heute raschelte es mehrmals im Gehölz, doch wir bekamen keine Tiere zu Gesicht.

Auf schmalen Pfaden zum Ledertschobenstein
Auf schmalen Pfaden zum Ledertschobenstein

Immer wieder kommen wir an urwaldartigen Tannen vorbei. Wir bekommen eine Ahnung, was für ein gewaltiger Urwald der Schwarzwald einst gewesen sein muss,  bevor alles abgeholzt und mit Fichtenmonokultur aufgeforstet wurde.

Und immer wieder prächtige Fingerhutblüten am Wegesrand
Und immer wieder prächtige Fingerhutblüten am Wegesrand
Ruhebank am Ledertschobenstein
Ruhebank am Ledertschobenstein

Der Ledertschobenstein liegt auf 1.212 Metern. Warum er so heißt, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Bestimmt gibt es irgendeine Anekdote. Am Baum befindet sich übrigens ein Ledertschobe (Tschobe ist das alemannische Wort für Jacke) und ein Stein.

Wer den schmalen Pfad einschlägt, kommt nach wenigen Metern zu einem fantastischen Picknickplatz mit Ruhebank und toller Aussicht.

Rastplatz mit Aussblick
Himmlischer Rastplatz nur wenige Meter vom Ledertschobenstein entfernt

Das Dessert gab es für umsonst: Überall Büsche mit leckeren Heidelbeeren. Außerdem gab es massenhaft Walderdbeeren! Lecker!

Unser Weg führte weiter Richtung Zinken und ab Prägereck aufwärts zum Blößling auf 1.310 Metern. Für mich gehört der Blößling gemeinsam mit dem Herzogenhorn zu den schönsten Aussichtsbergen im südlichen Schwarzwald.

Gipfelkreuz und Schutzhütte auf dem 1.310 Meter hohen Blößling
Gipfelkreuz und Schutzhütte auf dem 1.310 Meter hohen Blößling

Den schönsten Aussichtspunkt auf dem Blößling findet man, indem man auf dem Pfad weiter Richtung Westen läuft. Dort wartet eine Himmelsliege auf den Wanderer.

Himmelsliege auf dem Blößling mit Blick zum Feldberg
Himmelsliege auf dem Blößling mit Blick zum Feldberg

Wir nutzen die Liege für ein halbstündiges Sonnenbad, bevor wir uns wieder auf den Rückweg zum Weißenbachsattel machten.

Wer mag, kann die Tour verlängern und steigt vom Blößling über Bödemle nach Bernau Innerlehen ab. In Bernau kann das Hans-Thoma-Museum besichtigt werden (Fantastische Bilder des Schwarzwaldmalers Karl Hauptmann) und eine Einkehr im Café Stoll ist immer eine feine Sache.

Abstieg vom Blößling durch den Fingerhut-Dschungel
Abstieg vom Blößling durch den Fingerhut-Dschungel

Die Wanderung kann auch in Bernau gestartet werden. Von der Ortmitte in Bernau-Innerlehen führt der Weg über Bödemle zum Blößling, weiter zum Ledertschobenstein und Hochkopf. Zurück geht es über den Hirzenboden und Grabenwald nach Bernau-Innerlehen.

Länge: Rund 16 Kilometer und 1.340 Höhenmeter

Informationen bei der Tourist-Info Bernau

Die von uns unternommene Wanderung ist Teil des Schwarzwälder Genießerpfades Turmsteig, der von Todtnau nach Herrenschwand führt.

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Berghaus Hochblauen

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Der 1.165 Meter hohe Hochblauen im südlichen Schwarzwald ist ein Ort, dem man besucht haben muss. Und das nicht nur wegen der fantastischen Aussicht vom Hochblauenturm des Schwarzwaldvereins. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten hat das Berghaus Hochblauen seinen Betrieb aufgenommen.

Berghaus_HochblauenInhaber Hasan Alaca hat in den vergangenen Monaten das Haus gründlich saniert und umgebaut. Die neue Außenterrasse ist nur einer der vielen Neuerungen. Ohne zu übertreiben handelt es dabei um den besten Aussichtspunkt in Südbaden, wenn nicht sogar in ganz Baden-Württemberg. Bei entsprechender Wetterlage sind die Alpen zum Greifen nah! Außerdem kann man den Gleitschirmfliegern beim Start zusehen.

Fantastische Abendstimmung am Hochblauen
Fantastische Abendstimmung am Hochblauen

Zwar wurde das Berghaus Hochblauen nocht nicht offiziell eröffnet, doch Besucher, die auf den Berg kommen, können das gastronomische Angebot bereits kennenlernen.

Jeden Sonntag gibt es ab 10 Uhr ein großes Brunch auf der Außenterrasse des Berghotels. Wie mir Hasan Alaca berichtete, war das Buffett am vergangenen Sonntag restlos ausverkauft.

Hasan Alaca freut sich über die vielen Komplimente, die er für den Umbau des Berghotels erhält
Hasan Alaca freut sich über die vielen Komplimente, die er für den Umbau des Berghotels erhält

Gäste, die in der Suite des Berghotel Hochblauen nächtigen, dürfen sich über den einzigartigen Blick über das Markgräflerland bis zum Schweizer Jura und zu den Alpen erfreuen.

Blick in die Suite mit Ausblick Richtung Süden. Bei dieser herrlichen Aussicht, dürfte so manche Sitzung länger dauern....
Blick in die Suite mit Ausblick Richtung Süden. Bei dieser herrlichen Aussicht, dürfte so manche Sitzung länger dauern….
Helle Zimmer mit Holzmöbeln strahlen Gemütlichkeit aus
Helle Zimmer mit Holzmöbeln strahlen Gemütlichkeit aus

Weitere aktuelle Infos zu Brunch und Veranstaltungen gibt es auf der Facebook-Seite des Berghaus Hochblauen.

Zum Hochblauen gelangt man über Kandern (über Malsburg-Marzell) oder von Müllheim-Badenweiler aus.

Wanderer und Mountainbiker folgen ab Kandern der roten Raute (Westweg) zum Hochblauen. Von Badenweiler aus gibt es zwei Möglichkeiten, die auf dieser Karte beschrieben sind.

 

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Buchvorstellung: Der neue Restaurantführer für Südbaden

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Der neu in 4. Auflage erschienene Restaurantführer für Südbaden will als unabhängiger Leitfaden die gastronomische Vielfalt der Region vorstellen. 15 Experten testeten über 200 Gastrobetriebe – von einfachen Landgasthaus bis zum Sterne-Restaurant. Wie aussagekräftig ist der Restaurantführer und wie haben die Tester die Restaurants bewertet – und wie schneiden die Restaurants ab, in denen ich gerne einkehre?

Südbaden ist in vielerlei Hinsicht eine gute Adresse: Das warme, sonnige Klima, die Nähe zu Frankreich und der Schweiz, im Westen die Vogesen, im Osten der Schwarzwald, im Süden die Alpen. All das macht Südbaden zu einer erstklassigen Ferienregion. Und als Sahnehäubchen obendrauf gibt es das reichhaltige Angebot der Gastronomie – von der gutbürgerlichen Küche bis zum gehobenen Gourmet-Restaurant. Herausgeber Christian Hodeige, Verleger der Badischen Zeitung, betont im Vorwort, dass ein gesondertes Augenmerk auf die Qualität der verwendeten Rohstoffe gelegt  und in der neuen Ausgabe einfache Lokale stärker berücksichtigt wurden. Herausgekommen ist ein handliches, 264 Seiten umfassendes Werk, das Restaurants von Sachbachwalden bis Bad Peterstal-Grießbach, von Bonndorf bis Bad Säckingen und Grenzach-Whylen auflistet. Der überwiegende Teil der Restaurants befindet sich im Großraum um Freiburg, während es gegen Süden und Südwesten deutlich weniger Orte gibt, in denen Restaurants besucht wurden.

Die Jury

Bleibt anonym. 15 Experten haben sich dieser Aufgabe gestellt, heißt es im Buch. Dem erlesenen Kreis der Tester gehören Journalisten, erstklassige Winzer und Gastronomen (wer wählt diese aus, bzw. was klassifiziert sie als erstklassig – das erfahren wir leider nicht) und professionelle Gastrokritiker an. Zur Expertenrunde zählen auch „erklärte Feinschmecker, die ihre Zungen über Jahre nicht nur in Baden schulen konnten.“

Und, auch das erfahren die Leser: Die Tester kamen stets unagemeldet, oft zu zweit, machmal in Gruppen und saßen zum gleichen Zeitpunkt an unterschiedlichen Tischen.

Was mich interessiert, denn diese Angabe fehlt: Wie viele der Tester sind Vegetarier/Veganer? Im Führer werden Restaurants als „vegetarisch wertvoll“ ausgezeichnet, die mehr als eine minimale dreigängige vegetarische Menüauswahl bieten. Jedoch sind die im Restaurantführer beschriebenen Gerichte überwiegend fleischlastig. Dürfen Nicht-Vegetarier eine vegetarische Karte bewerten? Ich werde mich erkundigen und nachfragen. Ich habe den Restaurantführer nicht von vorne bis hinten gelesen, doch beim Durchblättern fällt es auf: Es werden hauptsächlich Fleischgerichte vorgestellt.

Die Prinzipien

Der Restaurantführer versteht sich als eine Sammlung von positiven Empfehlungen. Gestetet wurde anonym und aktuell. Die Tester bezahlten ihre Rechnung immer selbst. Die Testergebnisse wurden mehrmals ausführlich diskutiert, das Urteil wurde nie einem einzelnen Tester alleine überlassen.

Die Gasthäuser werden jeweils auf einer Seite mit kleinem Foto vorgestellt. Das Urteil wird in Form einer Gesamtnote, Wappen und einer Benotung für Küche, Service, Ambiente, Weinangebot und Preis/Leistung vergeben. Ein Wappen gibt es für die einfache, rustikale Küche, zwei für die gutbürgerliche Küche, drei für überwiegend eigene Kreationen und vier für Spitzenküchen.

Im Restaurantführer schmökern

Macht großen Spaß! Und Appetit. Und natürlich schaut man sich gleich die Restaurants an, in denen man selber schon gespeist hat. Wie hat es den Testern geschmeckt, was haben sie dort gegessen? Das will ich wissen. Und schlage nach:

Hotel Gasthof Sommerau in Bonndorf-Sommerau

Für diese Vorstellung gibt es erst einmal eine Rüge. Für das Foto, bzw. den Fotografen. Wie kann man einen so wunderschönen Schwarzwaldhof so verhunzen? Das Bild wirkt überhaupt nicht einladend. Und das ist auch meine größte Kritik am Restaurantführer: Wie kann man nur ein so schönes Buch über Restaurants mit so vielen schlechten Fotos versehen? Haben die Tester mal kurz nach dem Besuch auf den Auslöser ihrer Digitalpocketkamera gedrückt? Viele Bilder der abgebildeten Gasthäuser sind derart lieblos und fantasielos aufgenommen, das muss einfach nicht sein.

So. Nun aber zur Sommerau. „Das warme Ambiente mit viel Holz und freiem Blick in die Natur lässt keine Wünsche offen“, lautet der Schlusssatz der Beschreibung. Von den Testern gibt es drei Wappen, Gesamtnote 9,7, davon 10 für die Küche, 10 für den Service, 10 fürs Weinangebot, 9 fürs Ambiente und 9 für Preis/Leistung. Das kann ich so bestätigen. Anders als die Tester mundete mir keine geschmorte Kanichenkeule auf Weizenrisotto. Als Vegetarierin wurde ich dort bestens bekocht und kann die Küche der Sommerau nur wärmstens empfehlen.

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Jedes Gasthaus wird ausführlich mit Bild auf einer Seite bewertet

Hotel-Restaurant Zur Sonne, St. Peter

Über diese Vorstellung habe ich mich geärgert. So richtig geärgert. Schon beim ersten Satz ärgere ich mich. „Der Gastraum in der Sonne ist weitläufig-großzügig und nicht besonders schwarzwälderisch eingerichet. Das Interieur ist frisch renoviert und schörkellos, der Blumenschmuck auf den Tischen hatte bei unserem Besuch sein Haltbarkeitsdatum allerdings längst überschritten.“

Offensichtlich haben der oder die Tester bereits beim Eintritt in die Sonne schlechte Laune. Wie sonst ist das „nicht besonders schwarzwälderisch eingerichtet“ zu verstehen? Muss ein Gastronomiebetrieb im Schwarzwald besonders schwarzwälderisch eingerichtet sein? Vielleicht haben die Tester die Blumen mit einem Trockengedeck verwechselt? Der Service wird als unfreundlich und ungelernt beschrieben, die bestellten Süßkartoffelpommes als Opfer einer Salzattacke. Wie schrieb Herr Hodeige im Vorwort: „Die Urteile der Tester sind klar und direkt, ohne verletzend zu sein.“ Und: „Echte Verrisse wird es auch in diesem Buch auch diesmal nicht zu lesen geben.“

Hm. Das Urteil über die Sonne kommt dem doch sehr nahe. So schreiben die Tester zum Schluss: „Nach langem Warten auf die Rechnung, das Abräumen der anderen Tische war wohl wichtiger, wurden wir grußlos in die Nacht entlassen.“

Offensichtlich hat es hier einfach nicht gestimmt zwischen Testern und dem Restaurant. Ich würde gerne wissen, ob es sich hierbei um einen einmaligen Besuch gehandelt hat oder ob dies bei mehreren Besuchen und Testern so gewesen ist. Nach meinen Erfahrungen in der Sonne kann ich über diese Beschreibung nur den Kopf schütteln. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt, wunderbar gegessen und wurde aufmerksam bedient. So wie es in den Wald hineinschallt, schallt es ja bekanntlich wieder heraus.

Gasthaus Zur Krone Schliengen-Mauchen

Die Tester jubeln. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“. So beginnt die Beschreibung des Landgasthauses Krone in Mauchen. Doch halt, wir sind doch nicht in einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung. Oder etwa doch? „Die Krone ist ein bodenständiges Markgräfler Gasthaus wie aus dem Bilderbuch“, schreiben die Tester verzückt. Und loben den die „exzellente Arbeit“, die „patenten Damen vom freundlichen Service“ und die „schmackhaft zubereiteten Gerichte“, das die Tester als „sauberes gutes Handwerk“ bezeichnen. Es folgt die Beschreibung, welchen Genuß ihnen das „Knäusle vom Bauernbrot in die feine dunkle Soße vom Leberle stippen“ bereitet hat. Schon wieder Fleisch….

Ja, die Krone. Gemütlich, urig, fantastisches Essen. Wunderbare Gastgeber. Dafür liebe ich sie. Da geht man gerne hin. Auch als Vegetarier. Aber warum, um Himmels Willen, vergessen die Tester die genialen Flammkuchen zu erwähnen???? Die es auch als vegetarische Variante gibt. Dünner Boden, kross, lecker. Und die hervorragenden Salate? Warum immer nur Fleisch? Das gibt einen, nein mehrere Punktabzüge für die Tester und den Resraurantführer!

Fazit

Ein toller Restaurantführer, der gute Anregungen für den nächsten Gastrobesuch bereithält. Natürlich ist es nur eine Auswahl und natürlich sind die Berichte der Tester subjektiv. Und sehr fleischlastig. Deshalb einfach mal reinlesen, sich inspirieren lassen und dann los, selber ausprobieren! Für die nächste Ausgabe wünsche ich mir mehr vegetarische Gerichte und die Angabe, wie viele der Tester Vegetarier oder Veganer sind – soviel Transparenz muss sein!

Der neue Restaurantführer für Südbaden, Christian Hodeige Herausgeber, 4. erweiterte Ausgabe, 264 Seiten, Klappenbroschur, © 2016 Rombach Verlag Freiburg, ISBN 978-3-7930-5142-8, 19,80 Euro Bestellen bei Amazon

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Winterwanderung zum Sonnenaufgang auf den Hochblauen

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Der 6. Januar 2017 war bisher einer der kältesten Wintertage. Für diesen Tag war herrliches Winterwetter gemeldet. Ein idealer Tag also für eine Winterwanderung! Also packten wir unsere Ausrüstung und machten uns am frühen Morgen auf den Weg, um den Sonnenaufgang auf dem Hochblauen zu erleben. Bei frostigen minus 12 Grad fuhren wir zum Wanderparkplatz „Auf der Egerten“ oberhalb der Reha-Kliniken Marzell. Wir starteten unsere Winterwanderung im dämmerblauen Morgendunkel, begleitet von den einsamen Rufen eines Kauzes, der durch den Wald hallte. 

Dämmerblaues Morgendunkel bei minus 12 Grad

Es hatte zwar geschneit, allerdings reichte es keinesfalls aus, um die Wanderung mit Schneeschuhen zu unternehmen. Der Schnee war pulvrig und trocken und knirschte herrlich unter den Stiefeln. Die ersten zwanzig Minuten wanderten wir im Schein unserer Stirnlampen, dann erhellte das Morgenrot den Wald und wir konnten gut ohne künstliches Licht weiterwandern.

Im Winterwald in den Sonnenaufgang wandern beglückt auf wundersame Art

Vom Parkplatz „Auf der Egerten“ folgten wir der roten Raute, die den Westweg kennzeichnet Richtung Blauengipfel. Bei Wanderungen in frostigen Temperaturen ist die Wahl der Kleidung das A u nd O. Nichts ist schlimmer, als wenn man friert oder schwitzt. Ideal ist das Zwiebelprinzip – mehrere Schichten übereinander zu tragen, die man bei Bedarf an oder ausziehen kann. Natürlich ist bei jedem das Kälteempfinden anders, deshalb möchte ich keine Empfehlungen geben. Ich kann beschreiben, wie ich mich kleide und was bei mir funktioniert. Das optimale Schicht-Prinzip muss jeder individuell für sich herausfinden.

Optimal gerüstet bei eiskalten Temperaturen

Ich verwende seit Jahren Funktionskleidung aus Merinowolle von Icebreaker und Smartwool. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Ich trage wadenlange Skisocken aus Merinowolle, Merinounterwäsche, eine lange Merino-Unterhose, ein Merino T-Shirt, darüber einen dünnen Merino-Pullover. Gewandert bin ich mit Salomon Winterstiefeln, die ich auch beim Schneeschuhwandern verwende. Als Zwischenschicht dient ein Fließ (kein Merino) von Arc’teryx. Darüber als äußerste Schicht eine Softshell-Jacke von Arc’teryx. Als Wanderhose kam meine dünne Salomonhose zum Einsatz. Meine Kappe, ebenfalls von Icebreaker, ein Winter-Buff-Schal und Handschuhe mit einer Thinsulate-Isolierung, die ich vor vielen Jahren mal bei Aldi gekauft habe, vervollständigen das Outfit.

Im Rucksack befanden sich ein zweites, dünnes langärmliges Merinoshirt (falls eines nassgeschwitzt gewechselt werden muss), außerdem ein zweiter Merinowollpullover. Zusätzlich hatte ich meinen Bergans-Parka dabei, falls es oben sehr windig sein würde und der Windchill-Faktor die Temperaturen noch weiter nach unten drückt.

Wenn euch warm ist, ihr bevor ihr eure Winterwanderung startet, seid ihr viel zu warm angezogen! Denn der Körper entwickelt ja ordentlich Wärme, selbst bei Temperaturen um die minus zehn Grad. Sollte euch beim Wandern warm werden, einfach eine Schicht ausziehen oder – falls es zu kalt ist, eine weitere Schicht anziehen.

Mit meiner Kleidung war ich optimal gerüstet. Ich musste nichts aus- oder anziehen. Oben auf dem Gipfel war es windstill, so dass ich nicht einmal meinen Parka auspacken musste.

Blick auf die Rheinebene Richtung Frankreich

Rund eine Stunde dauerte unser Aufstieg zum Hochblauen. Wer im Schnee wandert, muss längere Gehzeiten einkalkullieren. Normalerweise braucht man für die Strecke Wanderparkplatz Egerten bis Hochblauengipfel je nach Kondition zwischen 40 und 50 Minuten.

Morgenröte auf dem Hochblauen

Der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Müllheim-Badenweiler hat den 1895 erbauten eisernen Turm im Sommer 2016 renoviert. Unter anderem wurden die morschen Holzplattformen und Treppenstufen durch eiserne Gitter ersetzt. Auf diesen lässt sich der Turm jetzt auch im Winter bei Eis und Schnee trittsicher besteigen.

Für solche Momente lohnt sich das frühe Aufstehen
Mystisches Wintermorgenlicht
Blick nach Westen auf die Rheinebene und Vogesen

Wir hatten den Blauenturm und die fantastischen Ausblicke ganz für uns. Oben auf dem Turm feierten wir unseren frostigen Aufstieg mit einem Gipfelschnaps (Schwarzwälder Kirsch natürlich) und wärmten uns mit Ingwertee auf bevor wir uns wieder auf den Abstieg machten.

Wunderbare Morgenstimmung auf dem Aussichtsturm auf dem Hochblauen

Querfeldein Elemente spüren, das ist mein Motto für 2017. Die Wanderung zum Sonnenaufgang auf den Hochblauen war ein weiteres Erlebnis nach unserer Wanderung zum Sonnenuntergang aufs Herzogenhorn. Ich liebe es, bei solchen Temperaturen draußen unterwegs zu sein. Ich möchte dich, lieber Leser, liebe Leserin, ermutigen, dir solche Augenblicke zu schaffen. Auch mich kostet es Überwindung, die warme Stube zu verlassen und bei minus zehn Grad raus zu gehen. Aber sobald ich draußen bin, die herrlich frische Luft spüre, bin ich jedesmal so erfrischt und belebt, dass jede Müdigkeit verschwunden ist. Elemente spüren, bei Wind und Wetter draußen unterwegs sein! Das macht einfach Laune! Ich wünsche dir für 2017 viele solcher Momente. Weitere Anregungen und Geschichten – wie die Westweg-Winter-Wanderung findest du in meinem Buch „Kraftorte – Wandern im nördlichen Schwarzwald und Nationalpark“. Außerdem gibt es eine Podcast-Serie auf Schwarzwald-Podcast mit Live Berichten von unterwegs.

Das Buch Kraftorte im Schwarzwald, Wandern im nördlichen Schwarzwald und Nationalpark, gebundene Ausgabe, Verlag Oertl&Spörer, 19,95 Euro, Bestellen bei Amazon

Die Audio-Reportage Westweg-Winterwanderung im Schwarzwald-Podcast

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Wilde Wege: Heissbachschlucht Kleines Wiesental

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Nicht mehr lange und bald starten die ersten Orte mit ihren Wanderopenings. Doch statt Premium- und Qualitätswanderwegen, Genießerpfaden und Routen, die auf „Steig“ enden und mit Himmelsliegen zugepflastert sind, mache ich mich auf die Suche nach „Wilden Wegen“: naturbelassene Wanderwege mit einfacher Beschilderung, abseits gelegen und wenig bekannt, bei denen nicht die Beschaffenheit des Weges und deren Punktezahl, sondern einzig und alleine die Natur im Mittelpunkt steht. Als erster „Wilder Weg“ stelle ich die Heissbachschlucht im Kleinen Wiesental vor.

Das Kleine Wiesental ist der Zusammenschluß der Gemeinden Bürchau, Elbenschwand, Neuenweg, Raich, Sallneck, Tgernau, Wies und Wieslet (Kreis Lörrach). Für mich ist dieses Tal eines der schönsten und stillsten im südlichen Schwarzwald. Der Name stammt von dem Fluss „Kleine Wiese“. In Tegernau fließen die Bergbäche der Köhlgartenwiese, deren Quelle am Köhlgarten entspringt und der Belchenwiese, die am Belchenmassiv entspringt, zur Kleinen Wiese“ zusammen.

Versteckt, verwunschen, verwildert: So geht Wandern in der Heissbachschlucht

Unsere Wanderung zur Heissbachschlucht starten wir im Bergdorf Sallneck auf 611 Metern Höhe beim Gasthaus Hirschen. Während am Hirschen an diesem Sonntagnachmmittag reger Betrieb herrscht, sämtliche Parkplätze mit Autos belegt und sogar ein Reisebus vor dem Gasthaus parkt, verliert sich das Treiben nach nur wenigen Metern. Wir genießen die Stille und wunderbare Aussichten auf Weiden und Wälder. Vom Wanderschild beim Hirschen folgen wir der Markierung der Gelben Raute Richtung Heissbachschlucht. Nur wenige Minuten später führt uns der Wanderweg hinab in ein Waldstück. Mit Moos bewachsene Felsen, Steine und Bäume umgeben uns. Einige Meter tiefer rauscht der Wildbach der Köhlgartenwiese. Immer wieder streichen wir mit unseren Händen über das weiche Moos, das die Baumstämme wie einen schützenden Mantel umgibt.

Mit Barfuss-Schuhen erlebe ich den Wald intensiver

Im Sommer bin ich fast ausschließlich in meinen Luna Sandalen unterwegs, für die Wanderung in der Heissbachschlucht wählte ich meine Vibram Five Fingers. Die Schuhe sind eine Lachplatte und jedes Mal ernte ich seltsame Blicke, doch das Wandern mit den Five Fingers ist einfach genial! Die Sohle ist speziell für Trails ausgelegt, sie gibt mir sehr guten Grip während ich gleichzeitig den Boden spüre. Meine Fußmuskulatur muss viel stärker arbeiten und deshalb bin ich nach einigen Jahren wandern und laufen in unterschiedlichen Barfuss-Schuhen sicherer und leichter unterwegs als mit Wanderschuhen.

Der Pfad führt am Ufer eines kleinen Weihers entlang

Wasser, Felsen, Bäume, Moos

Natur pur. Der Waldweg geht in einen Pfad über, der uns entlang am Ufer eines kleinen Weihers führt. Ich spüre die Kühle des feuchten Waldbodens durch die Sohle meiner Five-Finger Schuhe. Es ist ein angenehmes Gefühl. Ich gehe bewusster, langsamer, intensiver als mit festen Wanderschuhen. Und dass meine Füße wie hier beim Überqueren dieses kleinen Wasserlaufs nass werden, empfinde ich überhaupt nicht als unangenehm. Im Gegenteil. Es erfrischt und aktiviert nicht nur die Füße, sondern den gesamten Organismus.

Wasser marsch! Es gurgelt, rauscht und plätschert
Cooler Tipp für heiße Tage – Schluchtenwandern im Schwarzwald

Wir wandern weiter, kommen aus dem Wald heraus und spazieren am Ufer der Köhlgartenwiese, die mit archaischer Kraft zu Tale rauscht. 

Der Eingang zur Heissbachschlucht

Wir überqueren die Teerstraße, die nach Sallneck führt und gelangen zum Eingang der Heissbachschlucht. Der Weg ist weiterhin mit der gelben Raute markiert. Kurz darauf hören wir ein heftiges Gebelle. Wir kommen an einem Anwesen vorbei auf dem sich zwei große Hunde befinden. Das Gelände ist eingezäunt und außer aggresivem Bellen und Zähne fletschten können uns die beiden Kläffer nichts anhaben.

Auf felsigen Pfaden geht es in den Schluchtendschungel

Nun steigen wir in die eigentliche Schlucht ein und nach wenigen Metern fühlen wir uns in einer wilden, verwunschenen Welt. Natur pur ohne Himmelsliegen, nur einmal dient ein Baumstamm als Sitzgelegenheit. So soll es bleiben!

Wunderbare verwunschene Schluchtenwelt

Soviel Grün! Eine Wohltat für die Seele. Tannenbäume, Fichten, Moose. Überall liegen Baumstämme quer, als hätte ein Riese Mikado gespielt. Hier bahnt sich die Natur ihren ganz eigenen Weg.

Als hätte ein Riese Mikado gespielt

Der Pfad wird anspruchsvoller, wir gehen über Steine, Steige und Brücken, dann geht es steil auf einer Felsentreppe bergauf.

Der spektakulärste Abschnitt der Heissbachschlucht

Wir kommen uns vor wie in einem Dschungel. Üppig mit Moosen und Flechten bewachsene Baumstämme, vermooste Felsen und Steine geben der kleinen Schlucht einen verwunschenen Charakter. Immer wieder halten wir an, schauen und staunen über die wilden Kräfte der Natur.

Hier spielt die Natur die Hauptrolle
Grün in allen Facetten

Die Wanderung auf dem ca. 700 Meter  langen Pfad durch die Heissbachschlucht ist recht kurz. Wir nehmen uns viel Zeit, um jeden Abschnitt mit allen Sinnen zu erfassen. Ich staune über das viele Grün in allen Facetten und Formen.

Herrlicher Blick auf Sallneck

Der Pfad führt uns nun aus der Schlucht heraus auf eine Weidefläche oberhalb Sallnecks. Hier befindet sich ein großer Baumstamm der als Ruhebank dient. Ich finde das genial und hoffe, dass der Baumstamm nie einer Himmelsliege weichen muss! Wer mag kann noch eineinhalb Kilometer weiter zur Bücklebodenhütte wandern und dort grillen.

Blick auf die beiden Gipfel des Köhlgarten

Wir gehen auf dem Forstweg weiter Richtung Sallneck, rasten unterwegs auf Baumstämmen, genießen die warme Märzsonne und gelangen wieder zurück nach Sallneck.

Informationen

Start/Ziel: Sallneck Wanderschild beim Gasthaus Hirschen
Strecke ca. 4,5 Kilometer
Höhenmeter ca. 220 Meter
Schwierigkeit: Der Abschnitt in der Heissbachschlucht erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
Weitere Informationen zum Kleinen Wiesental
Einkehrtipp: Das Café Rosenstübchen in Neuenweg. Infos dazu findet ihr auf der Webseite vom Schwarzwald-Podcast.

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Wilde Wege: Zur Rotenburg bei Wieslet im Kleinen Wiesental

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Ein lohnenswertes Ziel ist die Rotenburg bei Wieslet im Kleinen Wiesental. Die Ruine liegt auf 600 Metern auf einem Felsplateau im Wald. Bis auf die Reste des Turms und einer Mauer ist nicht viel von der ehemaligen Burganlage zu sehen. Warum sich der Weg zur Rotenburg trotzdem lohnt, erzähle ich in diesem Beitrag. Wieslet liegt im Landkreis Lörrach auf 387 Metern und ist am besten von Richtung Schopfheim oder Tegernau kommend zu erreichen. Der Startpunkt der Tour befindet sich in Wieslet in der Nähe des Ortsausgangs Richtung Enkenstein.

Wir folgen dem Weg der links abzweigt (Holzschild mit Beschriftung Baumgartenweg). Dort ist bereits die Rotenburg ausgeschildert. Wir folgen der gelben Raute (2.2 Kilometer bis zur Burgruine). Der geteerte Weg geht bald in einen Waldweg über. Nach einem Kilometer erreichen wir den Neumattboden auf 495 Metern. Rund 300 Meter weiter befindet sich ein Holzpavillon mit Grillplatz. Am Baumgarten auf 537 Metern wurde das Wanderschild durch Waldarbeiten aus der Verankerung gerissen und liegt umgestürzt am Boden. Welchen Weg also nehmen? Rechts oder links?

Ein Schlossplatz auf 565 Metern mitten im Wald

Einige Meter weiter erkennen wir die gelbe Raute an einem Baum auf dem linken Weg. Kurz darauf kommen wir an einem schönen Rastplatz mit Tisch und Bänken unter einer großen Buche vorbei. „Rudolf Geiger Platz“ steht auf dem Holzschild an der alten Buche. Wer auch immer dieser Herr war, es ist ein schöner Ort für eine kurze Pause. Nun führt der Weg links weiter bergauf bis wir am Schlossplatz auf 565 Metern eine Weggabelung erreichen. Hier finden wir erneut die Ausschilderung zur Burgruine Rotenburg (0,2 km) und folgen der gelben Raute. Der Weg führt über eine Treppenstufe, geht in einen Pfad über, der sich steil in Serpentinen den Berg hinaufwindet. 

Anstieg vom Burggraben zur Burgruine der Rotenburg

Insgesamt sind es 2,7 Kilometer (nach meinem GPS) von Wieslet bis zur Burgruine, die wir sehr gemütlich in einer Stunde gewandert sind. Wer eine längere Tour zur Rotenburg plant, startet in Tegernau (Beschreibung der Wegstrecke am Ende des Artikels).

Der gut sichtbare Burggraben der Rotenburg

Die Rotenburg war bereits im Jahr 1564 eine Ruine – aber warum?

Die Burg gehörte den Herren von Rothenberg/Rothenburg, die aus einer Seitenlinie der Herren von Rötteln entstammten. Die Burg, die auch als Waldschloss Rothenburg bezeichnet wurde, befindet sich recht abgelegen im Wald. Über die Burg selbst ist nicht viel bekannt. Vermutlich wurde sie um 1200 erbaut. Auch über das Ende wissen wir nichts, es gibt keine Aufzeichnungen in Chroniken oder Urkunden. Möglich ist, dass die Burg von Feinden eingenommen und zerstört wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie aufgrund ihrer Lage aufgegeben wurde und langsam zerfallen ist. Im Urbarbuch des Stadtarchivs Freiburg aus dem Jahr 1564 ist vermerkt, dass die Rothenburg bereits damals als „alt Burggestell“ bezeichnet wurde, also eine Ruine war. Möglich ist auch, dass die Burg beim Erdbeben von Basel im Jahr 1356 zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.

Der letzte Nachkomme aus dem freiadligen Geschlecht, Dietrich von Rothenburg (es ist nicht ersichtlich, ob der Name nicht ursprünglich von Rothenberg war, in späteren Aufzeichnungen ist von Rothenburg die Rede) Gerichtsherr von Weitenau, vermachte seinen gesamten Besitz 1278 dem Hochstift Basel und dem Kloster St. Blasien. Seine Witwe, Adelheid, eine geborene Gräfin von Liechtenberg aus dem Elsaß vermachte ihren Besitz der Probstei Weitenau. Die hohe Gerichtsbarkeit ging an die Herren von Rötteln, später, im Jahr 1315 an die Herren von Hachberg-Sausenburg. Vermutlich wurde die Rotenburg damals nicht mehr von den späteren Besitzern bewohnt. Möglich ist, dass ein einzelner Burgherr mit seiner Familie dort lebte, bis die Burg beim Erdbeben zerstört wurde. Man kann sich gut vorstellen, dass die abgelegene Lage hoch oben im Wald nicht unbedigt die bevorzugte Wohnlage einer Adelsfrau oder eines Burgfräuleins war.

Die Burgruine der Rotenburg besteht nur noch aus wenigen Mauerresten

Die Burg befindet sich auf einem Felsen. Eine ideale Lage also, um sich vor Feinden zu schützen. Denn die mussten erst einmal die steilen Felsen erklimmen. Heute ist das gesamte Gelände der Burgruine von Bäumen bewachsen. Der Ort wirkt verwunschen, strahlt jedoch Frienden und Ruhe aus. Es gibt nur wenige Elemente, die darauf hinweisen, dass sich hier einst einmal eine Burg befunden hat. Markant ist die mit Moos bewachsene Mauer.

Mauerrest der Rotenburg

Vom Turm sind nur noch wenige Fragmente vorhanden. Ob die Burg archäologisch untersucht wurde, ist mir nicht bekannt. Auch vom Turm hat die Natur Besitz ergriffen und vieles ist bereits zu- und überwachsen.

Der ehemalige Turm der Rotenburg

Während wir zwischen Felsen, Wurzeln und Steinen über das Burggelände wanderten, stellten wir uns vor, wie wohl das Leben damals auf einer solchen Burg gewesen sein muss. Es war sicher eng, zugig und alles andere als gemütlich. An die sanitären Anlagen wollen wir lieber erst gar nicht denken.

Über die Höhe des Turmes ist nichts bekannt

Anhand der spärlichen Überreste fällt es schwer, sich vorzustellen, wie die Burg überhaupt ausgesehen hat. Und zu gerne hätten wir erfahren, ob es irgendwelche Geheimgänge oder Keller gibt.

Was mögen diese Steine alles erlebt haben?

Nachts ist die Burg von einem geheimnisvollen Nebel umgeben

Natürlich gibt es eine Sage um die Burg. Angeblich war die Burg nachts von einem geheimnisvollen Nebel umgeben. Auf der Burg gab es einen Zauberer, der die Macht hatte, diesen Nebel heraufzubeschwören. Das machte die Burg vor ihren Feinden unsichtbar. Dennoch gelang es eines Tages einer Bande, den Nebel zu durchdringen und in die Burg zu gelangen. Sie töteten alle Bewohner bis auf die Burgprinzessin. Die Bande hatte es auf den Burgschatz abgesehen und zwangen die Edelfrau, ihnen die Lage des Schatzes zu verraten. Das tat sie schließlich auch: „In der Nähe des Burggeländes zwischen sieben Bäumen, die im Kreis stehen.“ Dann fügte sie hinzu: „Ihr werdet ihn nie finden, weil ich ihn beschützen werde.“ Nach diesen Worten sprang sie von der Burgmauer. Die Krieger machten sich auf die Suche nach dem Schatz, verschwanden aber spurlos. Bis heute wurde der Schatz nicht gefunden und soll sich noch immer bei den sieben Bäumen befinden. Viele, die danach gesucht haben, sind nicht mehr zurückgekehrt.

Der sagenumwobene Schatz der Rotenburg soll sich in der Nähe von sieben Bäumen befinden

Einen Nebel haben wir keinen gesehen, leider auch keinen Schatz gefunden. Dafür erkundeten wir den Burggraben und entdeckten einige Löcher und kleinere Höhlen in der ehemaligen Wehrmauer der Burganlage.

Steckt hier der Schatz der Rotenburg verborgen?

Die Rotenburg birgt noch viele Geheimnisse und gerade das macht sie so einzigartig. Es ist ein Ort, an dem man gerne verweilt, die Ruhe und Natur genießt und seinen Gedanken nachhängen kann. Es gibt eine Ruhebank mit schöner Aussicht ins Wiesental. Eine Grillstelle ist nicht vorhanden und offenes Feuer im Wald verboten. Am besten packt man sich ein Picknick ein und nimmt selbstverständlich seinen Müll wieder mit. Als wir die Anlage besichtigt haben, befand sich erstaunlich wenig Müll dort. Ein Indiz, dass die Burg wenig besucht wird, bzw. die Besucher ihren Müll auch wieder mitnehmen und nicht im Wald entsorgen. Ideal ist ein Besuch der Rotenburg im Frühling, wenn noch nicht alles von üppigem Grün überwachsen ist. Bis in wenigen Jahren wird die Burg mehr und mehr von Natur überwachsen und verschwunden sein.

Rundwanderung von Tegernau zur Rotenburg

Wer gerne eine längere Wanderung zur Rotenburg unternehmen möchte, startet in Tegernau. Die 14 Kilometer lange Rundwanderung führt von Tegernau über Mühlebächle und Rutschimattbühl nach Niedertenernau. Von dort weiter über Stelle zur Burgruine Rotenburg. Zurück über Gresgen-Luisenhof, Gresgen, Brandenbückle, Mühlebächle zurück nach Tegernau.

Weitere Informationen über das Kleine Wiesental auf der Webseite der Gemeinde

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Bubblenaut in der Schwarzwald Raumstation

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Es gibt immer mehr Angebote an außergewöhnlichen Übernachtungsorten im Schwarzwald. Schlafen im Baumzelt, im Hängezelt, in Wiesenzelten oder ehemaligen Weinfässern, in Fischerhütten und jetzt neu – im Bubble-Tent, einer transparenten Kugel inmitten von Weiden und Wäldern. Wie sich die Nacht als Bubblenaut im Bubble-Tent anfühlt, erzähle ich in diesem Beitrag.

Ich tue mich ja etwas schwer mit dem Glamping – der glamurösen Varianate des Camping. Denn gerade das macht den Reiz des Campings aus, dass ich mich mit Zelt und Rucksack frei in der Natur bewege und dort, wo es mir gefällt, auch nächtigen kann. Dazu brauche ich nur das, was ich selber tragen kann. Ein Kocher mit dem ich mir mein Essen zubereite, ein Zelt, das mich vor Regen und Mücken schützt, eine Iso-Matte und Schlafsack. Alles andere ist Schnickschnack.

Das Bubble-Tent ist ziemlicher Schnickschnack

So wie das Bubble-Tent. Das ist ziemlicher Schnickschnack. Schlafen in einer durchsichtigen Kugel! Als hätte man ein Hotelzimmer in die Natur verfrachtet und eine große Seifenblase drumherumgebaut. Auf den Fotos sieht das ja alles wahnsinnig toll aus. Bubble-Zelte gibt es in Skandinavien und in Frankreich. In Deutschland dürfte die Bubble im Schwarzwald derzeit noch die einzige sein. Wie das nun mal so ist, meine jouranalistische Neugierde war geweckt und ich wollte das mal ausprobieren. Zumal ich den Anspruch habe, authentisch zu berichten, also muss das vor Ort ausgetestet werden.

Nachts sieht das Bubble-Tent aus wie ein Raumschiff, das aus dem All gefallen ist

Kanal 3 befördert mich in die Antarktis

Das Bubble-Tent sieht ziemlich futuristisch aus. Es könnte aus einer Szene in einem Science-Fiction-Film stammen. Damit könnte der Urlaubstrend der Zukunft entstehen. Statt sich in einen Flieger zu setzen, bucht man das Bubble-Tent, legt sich aufs Bett, greift zur Fernbedienung und lässt sich per Knopfdruck an die schönsten Ecken der Erde beamen. Südseefeeling mit Sonne, Strand und Meeresrauschen gibt’s auf Kanal 1, eine stürmische Nacht mit Unwetter lässt sich auf Kanal 4 zuschalten. Wer lieber auf urbanes steht, wird auf Kanal 2 glücklich und findet sich inmitten des Times Square in New York City wieder. Wer eine Abkühlung benötigt drückt Kanal 3. Augenblicklich befindet er sich auf einer Station in der Antarktis und beobachtet, wie neugierige Pinguine ums Bubble-Tent watscheln.

Träumen unter Schwarzwaldbäumen – im Bubble-Tent ist man der Natur ganz nah

Aber gut, soweit sind wir ja gottseidank noch nicht. Wir schreiben das Jahr 2018 und befinden uns im schönen Schwarzwald. Wo die Luft noch sauber, die Kühe glücklich und die Tannen gesund sind.  

Eine Schleuse dient zur Pollendesinfektion

Um ins Innere der Kugel zu gelangen, muss eine Schleuse betreten werden. Diese dient zur Desinfektion. Sonst könnten ja Gräserpollen oder stechfreudige Insekten in die Blase gelangen. Nein, Quatsch, die Schleuse erfüllt eine ganz andere Funktion. Das Zelt wird rein durch ein Luftgebläse in Form gehalten. Ein Stromgenerator bläst kontinuierlich Luft ins Zelt. Damit diese nicht plötzlich entweicht und das Zelt in sich zusammenfällt, wenn der Reißverschluss geöffnet wird, muss erst der Eingang zur Schleuse geöffnet und wieder verschlossen werden, bevor es ins Innere der Kugel geht. Außerdem dient die Schleuse als Ablage für die Schuhe, damit es innen schön sauber bleibt.

Bubblenaut in der Raumstation Schwarzwald

Da stehe ich also nun, hermetisch abgeriegelt vom Rest der Welt. Die Kugel ist nach oben sehr geräumig, in der Mitte steht ein Doppelbett, daneben zwei Nachttischchen mit einer LED-Lampe. Ein Beistelltisch und zwei Hocker vervollständigen die Einrichtung. Der Ausblick ist wunderbar: Weit geht der Blick auf Wälder, Wiesen und Weiden. Der nächste Bauernhof ist etliche hundert Meter entfernt. Das Bubble-Tent befindet sich auf Privatgelände – somit sind neugierige Blicke von vorbeigehenden Wanderern ausgeschlossen. 

Abgeschnitten von der Außenwelt

Auch nach dem zehnten Blick auf das Smartphone zeigt sich nicht mal der Ansatz eines Balkens. Das Tal liegt in einem Funkloch. WLAN? Fehlanzeige. Ich komme mir verloren vor. Es gibt nur eines zu tun: nämlich Nichtstun. Auf Wälder und Wiesen und Insekten gucken, wie sie im Sonnenlicht flirren. Das ist schön und beruhigt die Sinne.

Langeweile macht hungrig, stelle ich fest. Wenige Meter neben dem Bubble-Tent befindet sich die Versorgungsstation in Form einer kleinen Küche und eines edlen Badezimmers mit Toilette. Der Kühlschrank ist gut gefüllt, Verhungern oder Verdursten muss niemand. Leckere Schwarzwald-Spezialitäten, Wurst, Käse, Joghurt und frische Brötchen zum Aufbacken. Auch die Auswahl an Getränken ist reichlich. Das Abendbrot unter freiem Himmel schmeckt fantastisch.

Nur eines vermisse ich. Abends am Lagerfeuer sitzen. Geht hier nicht. Offenes Feuer direkt am Waldrand – ein No-Go. Und natürlich besteht die Gefahr, dass die Blase abfackelt, bzw. in sich zusammenschmilzt.

Dunkelheit und Stille umgibt das Bubble-Tent

Raumstation Schwarzwald

Als die Sonne hinter den Tannen verschwindet, wird es merklich kühler. Also mache ich es mir in der Blase gemütlich. Und bin dankbar für die Hülle die mich umgibt. Auf der Außenhaut versammelt sich alles, was Beine und Flügel hat.

Das Panorama ist prächtig. Die Farbe der Wolken wechseln von Zartrosa zu Orange zu Dunkelrot. Dann dämmert es und erste Sterne zeichnen sich am Nachthimmel ab. Ich fühle mich geborgen. Obwohl das Gebläse auf den leisen Nachtmodus eingestellt ist, stört mich das leise Gepfeife der Luftzufuhr. Aber das ist zu verschmerzen, es gibt schlimmere Geräusche und außer Vogelgezwitschere und Tannenrauschen gibt es sowieso nichts, das man hört.

Am Firmament zieht ein heller Punkt über den Horizont. Die Internationale Raumstation ISS. Ob Alexander Gerst grade aus dem Fenster schaut? Ich winke ihm zu. Ein Gruß von Bubblenaut an den Astronaut,  von der Raumstation Schwarzwald hoch ins All.

Dann entschwinde ich sanft in meinen Träumen während über mir der Wind leise durch die Tannen weht.

Statt ISS im All im BT im Schwarzwald

Mein Bericht über das Bubble-Tent erscheint in den Stuttgarter Nachrichten. Die Recherche wurde unterstützt von der Schwarzwald-Tourismus GmbH und vom Ferienland Schwarzwald.

Informationen und Buchung zum Bubble-Tent.

Der Beitrag Bubblenaut in der Schwarzwald Raumstation erschien zuerst auf Birgit-Cathrin Duval – Journalistin. Fotografin..

Mikroabenteuer im Trekking-Camp Schwarzwald

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Beim Trekking gehören Wandern und Camping in freier Wildbahn einfach zusammen. Mit den neuen Trekking-Camps ist das sonst verbotene Zelten im Schwarzwald sogar mitten im Nationalpark  möglich.

Mit Rucksack, Zelt, Iso-Matte und Schlafsack ausgerüstet bin ich zum Trekking-Camp Gutellbach gewandert. Seit 2017 gibt es im nördlichen Schwarzwald sechs Trekkings-Camps, die sich auf zwischen Baden-Baden und Kniebis mitten im Wald befinden. Der Weg zum Camp ist nicht ausgeschildert, der Trekker muss mit GPS und Karte den Weg zum Camp selbst bestimmen. Die Koordinaten werden mitgeteilt, sobald eines der Camps gebucht wird. Die Buchung ist nur online über eine Webseite möglich.

Im Rahmen einer Pressereise der Baiersbronn Touristik hatte ich die Möglichkeit, eines der Trekking-Camps, das Camp Gutellbach, zu testen.

Wunderbarer Panoramablick von der Aussichtsplattform Ellbachseeblick

Gemeinsam mit unseren Wanderführerinnen Annette und Regina von der Baiersbronn Touristik starten wir vom Wanderparkplatz Kniebis aus in unser Mikroabenteuer im Schwarzwald. Der Weg führt uns zunächst zur Aussichtsplattform Ellbachseeblick. Der Ausblick von der hölzernen Plattform auf den tief darunter liegenden Ellbachsee und weit ins Tal bis nach Mitteltal, einem Ortsteil von Baierbronn, ist fantastisch. Ich stand breits öfters auf der Plattform und bin jedes Mal auf Neue überwältigt, was für ein wunderbares Panorama sich dem Betrachter zeigt.

Abstieg zum See der Elfen und Wassergeister

Nach dem Ellbachseeblick steigen wir links von der Plattform den steilen Pfad hinab, der uns direkt zum See führt. Bereits beim Abstieg bemerke ich, wie sich die Umgebung verändert. Der Lärm von Autos und Motorrädern verstummt. Wie wohltuend das Fernbleiben derartiger Geräusche ist, realisiere ich erst, als ich sie nicht mehr wahrnehme.

Stattdessen Natur pur. Wind rauscht durch Blätter und Tannenäste, die Luft ist erfüllt vom Zwitschern der Vögel, Insekten brummen und schwirren um uns herum. Ich steige über Wurzeln, Steine, am Boden liegende Äste. Die Natur macht auf sich aufmerksam. Jeder Schritt will gut überlegt sein. Auf dem steilen Pfad brauche ich Grip und Grips – ein unachtsames Dahinschlendern und ich würde über eine Wurzel stolpern oder auf dem sandigen Waldboden ausrutschen. Der Pfad lehrt mich, aufmerksam zu gehen und so entdecke ich manches am Wegesrand, das ich sonst nicht beachten würde. An den Heidelbeerbüschen zeigen sich erste kleine Früchte. Leider sind sie noch nicht reif und schmecken sauer. Ich staune über die Wurzeln, die wie gigantische Adern über den Waldboden verlaufen.

Der See besitzt magische Kräfte und zieht jeden Wanderer in seinen Bann

Am Ellbachsee angekommen gönnen wir uns eine kleine Pause. Nicht, weil wir bereits erschöpft wären, sondern um diese schlichte Schönheit der Natur zu genießen. Es ist bereits gegen Abend und noch ist die Sonne hoch genug, um ihre Strahlen über die Spitzen der Tannen tief hinab in den Karsee zu werfen. Vom Ufer aus zeigt sich der Ellbachsee in einem ganz anderen Licht. Es ist eine Oase inmitten des Schwarzwalds. Seen verleihen der Landschaft etwas unfassbar tiefgründiges, ja magisches. Und natürlich gibt es viele Sagen, die sich um die Moorseen ranken. Bei den Einheimischen galt der Ellbachsee seit jeher als See der Elfen und Wassergeister.

Auch an diesem Sommerabend im Juni kann ich mich kaum losreißen von der Magie des Ellbachsees. Sonnenstrahlen glitzern auf dem See und funkeln wie Diamanten. Es ist tatsächlich ein Kraftort im Schwarzwald, einer, der sein Geheimnis hütet und seinen Betrachter in einen unerklärlichen Bann zieht. Gerne wäre ich noch länger verweilt, doch wir müssen weiter zu unserem Schlafplatz und Regina ruft zum Aufbruch.

Auf abenteuerlichen Pfaden

Wir folgen der blauen Raute und dem Logo des Seensteigs bis wir das Schild “Abenteuerpfad” erreichen. Doch wo ist er, der Pfad? Nach kurzer Suche erkennen wir den verwachsenen Einstieg.

Ab hier beginnt einer der abenteuerlichsten Pfade im Schwarzwald. Möglich machte es der Sturm Lothar, der einen Waldabschnitt komplett rodete. Die Natur wurde sich selbst überlassen – und ein Pfad auf 500 Meter Länge quer durch den Wald angelegt. Inzwischen ist das Waldstück so verwachsen, dass der Abenteuerpfad einem Dschungeltrail gleicht. Zwischen Farnen, mannshohen Tannen, Büschen und Bächen windet sich der schmale Weg durch das bannwaldartige Waldstück über Felsabschnitte und natürliche Steintreppen, mächtigen Wurzeln und moosigen Waldboden.

Da wird der Schwarzwald zum Dschungeltrail

Oft fühle ich mich wie ein Fuchs oder Reh, das sich durchs Dickicht bewegt, umschlossen vom Grün der Bäume und Büsche. Obwohl meine Mitwanderer nur wenige Meter vor oder hinter mir gehen, scheinen sie häufig wie vom Erdboden, besser gesagt Waldboden, verschluckt. Nach dem Abenteuerpfad verlassen wir die sichere Markierung und müssen uns nun mit den GPS-Daten zum Trekking-Camp durchschlagen. Und verlaufen uns prompt dabei, allerdings sind es nur wenige Meter, bis wir den Fehler bemerken und den richtigen Weg einschlagen.

Schlafen in der Natur – Trekking Camp Gutellbach

Dann haben wir es erreicht, unser Trekking-Camp Gutellbach. Versteckt mitten im Wald gelegen, weitab von Zivilisation und Handynetz. Ich fühle mich sofort wohl und spüre, dass es ist ein “guter” Platz ist, wie auch schon der Name “Gutellbach” signalisiert.

Unser Lagerplatz für die Nacht: Camp Gutellbach

Jedes der sechs Trekking-Camps ist gleichermaßen ausgestattet. Es gibt drei Zeltplätze, eine Feuerstelle und ein Toilettenhäuschen. Eine Wasserstelle befindet sich nicht direkt im Camp, es gibt jedoch Hinweise, wie weit es bis zur nächsten Quelle ist. Allerdings ist das keine Garantie,  dass dort auch frisches Wasser (das zuvor abgekocht oder mit einem Steri-Pen behandelt werden sollte) fließt. In heißen Sommern trocknen die Quellen schnell aus. Dies sollte bei der Planung berücksichtigkt werden. In jedem Fall ist der Wanderer in den Trekking-Camps auf sich gestellt. Für Notfälle gibt es eine Notfall-Nummer und den Hinweis, wo sich der nächstbeste Standort befindet, um Handyempfang zu bekommen.

Das stille Örtchen

Kräutersammeln für’s Abendessen

Flugs haben wir unsere vier Zelte aufgebaut, die ISO-Matten aufgeblasen und den Schlafsack ausgerollt. Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Schmand, Würste und Stockbrot. Doch zunächst muss das Lagerfeuer entzündet werden, was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Zum Glück haben wir einen erfahrenen Outdoormann in der Gruppe, der über entsprechendes Werkzeug verfügt: ein Buschmesser zum Holz spalten und einen Feuerstein, mit dem er auf Trapper-Art das Feuer entzünden wird.

Mit Harz, Magnesium, Feuerstein und Geschick brennt das Feuer

Während sich unser Outdoor-Experte dem Feuer widmet, wandern wir Mädels mit Annette zu einer Lichtung, um dort nach Bärwurz zu suchen, den sie für den Kräuterschmand verwenden möchte. Auf der Wiese wachsen allerlei Kräuter und Gräser. Schnell wird Annette fündig und hält uns einen Büschel der aromatisch nach Maggikraut riechenden Pflanze an die Nase. Mit einem guten Vorrat an Bärwurz geht es zurück ins Camp. Dort steigt bereits eine kleine Rauchfahne auf.

Leckere Zutat fürs Abendessen frisch von der Wiese

Bis unser Feuer richtig brennt, dauert es lange. Das Holz ist feucht und will sich nicht so recht entzünden. Dementsprechend lange dauert es, bis unser Abendessen fertig ist. Ungeduld kommt keine auf, dazu es ist zu gemütlich. Ich genieße es, am Feuer zu sitzen und den tanzenden Flammen zuzusehen. Im Wald zwitschern und trällern die Vögel ihr Abendlied während sich die Dämmerung wie ein sanfter Schleier um die immer dunkler werdenden Tannenbäume legt. Mit einem Mal ist es ganz still. Die Vögel sind verstummt. Die Nacht im Schwarzwald beginnt.

Lagerfeuerromantik mit Stockbrot und Würstchen

Ich hole mir ein Stück Teig aus der Schüssel und rolle ihn mit meinen Händen zu einer langen Wurst. Dann wickle ich ihn um einen Stock, den ich mir zuvor im Wald besorgt hatte. Über dem Feuer geht der Teig auf, ich drehe den Stock bis der ganze Teig unter der Hitze aufgeht und schön knusprig wird. Das Stockbrot, das ich mit Bärwurzschmand bestreiche, schmeckt fantastisch.

Endlich ist auch genügend Glut vorhanden um die Kartoffeln zu garen. Bis wir unser Essen aus gegarten Kartoffeln mit Bärwurzschmand, Würstchen und Stockbrot genießen, ist es weit nach 22 Uhr.

Am Lagerfeuer Zuhause in der Natur

In der freien Natur, unter sternklarem Himmel am Lagerfeuer wird jedes noch so einfache Gericht zu einem Festessen. Noch nie schmeckten Kartoffeln so gut wie im Camp Gutellbach. Liegt es an der Waldluft, am Kräuterschmand mit Bärwurz, an der Gemeinschaft am Lagerfeuer? Wahrscheinlich ist es die Kombination von allem. Das einfache Leben. Gespräche über Land und Leute. Unmittelbar den Elementen der  Natur ausgesetzt sein. Das sind Dinge, die man sich nicht kaufen kann. Ein Lagerfeuer verbindet. Es wärmt und spendet Licht während es um uns herum dunkelt. Auf die vielen Mücken, die unsere Köpfe umschwirren, hätten wir allerdings gerne verzichtet!

Warten auf das Heulen des Wolfes

Es ist frisch geworden im Wald und trotz unserer Fließ- und Wolljacken ist es uns klamm. Es wird Zeit, um in unsere Schlafsäcke zu schlüpfen. Die Nacht ist vollkommen still. Nur das Plätschern des Gutellbachs ist zu hören. Unsere Hoffnung, den Wolf heulen zu hören hat sich leider nicht erfüllt.

Noch vor der Morgendämmerung weckt uns das Konzert der Vögel, die überschwenglich den neuen Tag begrüßen. Ich fühle mich zwar noch müde, aber auf eine wunderbare Weise erfrischt und, auch wenn das jetzt esoterisch klingen mag, geerdet. Eine Nacht draußen im Wald zu verbringen ist etwas ganz Besonderes, etwas, das sich gar nicht so einfach in Worte fassen lässt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle Nan Shepherd zitieren, die das so wunderbar in ihrem Buch “Der lebende Berg” beschrieben hat:

“Die meisten meiner draußen verbrachten Nächte waren einfache Sommernächte, und ich wache in ihnen gern oft auf, weil die Welt dann so schön ist, und auch weil die wilden Geschöpfe und Vögel sich einem Schläfer ohne Misstrauen nähern.”

Der Wald ist Medizin für Seele, Geist und Körper

Leider hat sich uns kein wildes Geschöpf genähert, außer dem Frosch, der sich beim Bärwurzsammeln in Annettes Hosenbein verirrte (Annettes Schrei verscheuchte wahrscheinlich sämtliche Tiere), doch ich kann das voll und ganz unterstreichen, was Shepherd beobachtet hat – die Welt ist anders, wenn man die Nacht draußen verbracht hat.

Erwachen mit der Natur

Der Tag beginnt mit einer sanften Stille, die so wohltuend ist. Eine Stille, die mir fast schon fremd erscheint. Es ist weit mehr, als aus dem Schlaf aufzuwachen. Es ist, als wäre jede Faser in mir wach geworden, eine Wachheit meiner Sinne, wie ich sie zu Hause nicht erlebe. Vielleicht weil ich mich aus dem Schutz meiner vier Wände wage und mich einlasse auf eine mir fremde Umgebung, von der mich nur eine dünne Zeltwand trennt.

Ich bin wacher, aufmerksamer, gleichzeitig ruhiger und gelassener. Ich spüre den Pulsschlag der Natur und gleiche mich ihrem Rhythmus an. Im Wald gibt es keinen Stress, keine Hektik, keine Drängelei. Der Wald ist Medizin für Seele, Geist und Körper.

Der Wald ist tatsächlich ein Kraftort, der mich mit neuer Energie gestärkt in meinen Alltag entlässt.

Informationen Trekking-Camps Schwarzwald

Die Buchung der Trekking-Camps im Schwarzwald erfolgt über die Webseite des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Jedes Camp verfügt über drei Stellplätze. Die Übernachtung kostet 10 Euro pro Zelt. Gebucht werden können die Trekkings-Camps von Anfang Mai bis Ende Oktober. Auf der Webseite gibt es Ausrüstungstipps und Wandervorschläge.

Wichtig: Feuer ist nur auf den vorgesehenen Feuerstellen zulässig. Das Anlegen von weiteren Feuerstellen ist nicht erlaubt. Bei den Trekking-Camps, die sich im Nationalpark befinden, darf kein Holz gesammelt werden. Hier steht gesondert Feuerholz bereit. Die Benutzung eines Trekking-Platzes ist nur für eine Nacht erlaubt.

Weitere Informationen zum Wandern in und um den Nationalpark auf der Website der Baiersbronn Touristik und Nationalpark Schwarzwald

Buchtipp

Nan Shepherd: Der lebende Berg (Naturkunden). Taschenbuch. Matthes & Seitz Berlin. EUR 20,00 » Bestellen bei Amazon

Birgit-Cathrin Duval: Kraftorte im Schwarzwald - Wandern im nördlichen Schwarzwald und Nationalpark. Gebundene Ausgabe. Oertel u. Spörer. EUR 19,95 » Bestellen bei Amazon

Martin Kuhnle: Nationalpark Schwarzwald: 40 Touren. Mit GPS-Daten (Rother Wanderbuch). Taschenbuch. Bergverlag Rother. EUR 16,90 » Bestellen bei Amazon

Die Übernachtung im Trekking-Camp war Teil einer Pressereise der Baiersbronn Touristik an der ich im Auftrag der Stuttgarter Nachrichten teilgenommen habe.

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Buchrezension: 52 kleine & große Eskapaden im Schwarzwald

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Eskapaden sind abenteuerliche, eigenwillige Unternehmungen und genau um solche geht es im Buch “52 kleine und große Eskapaden im Schwarzwald”. Von Frühaufsteher-Touren auf den Gipfel des Belchen, Action bei Rafting und Zip-Line bis zu genussvollen Wanderungen mit Einkehr – die Lektüre macht Lust, den Schwarzwald zu entdecken.

Spritziges Layout, moderne Typografie und viele Fotos – die Serie “52 kleine und große Eskapaden” des Dumont-Verlangs ist modern gestaltet und bietet, ohne allzu textlastig zu sein, eine Fülle an Informationen. Neu in der Reihe sind die Eskapaden im Schwarzwald.

Verfasst wurde das Buch von der Journalistin und Bloggerin Yvonne Weik, die im Schwarzwald aufgewachsen ist und in Stuttgart lebt. Anders als sonst in Reiseführern üblich verzichtet die Autorin auf eine geographische Einteilung.

Der Leser hat die Wahl – Abstecher, Ausflüge oder Miniurlaub

Das Buch ist in drei Kategorien unterteilt: Abstecher (“Nur ein paar Stündchen”), Ausflüge (“Raus für einen Tag”) und Miniurlaube (“Ferien für ein Wochenende”) und umfasst den nördlichen wie auch den südlichen Schwarzwald.

Gestaltet wie ein Blogeintrag

Die einzelnen Eskapaden sind wie Blogbeiträge gestaltet. Es wird viel Wert auf gute Fotos gelegt, die Autorin beschreibt ihre persönlichen Eindrücke, abgerundet wird das Kapitel mit einem kurzen Fazit und einem Infoteil mit Angaben zur Anreise, der besten Jahreszeit und welche Ausrüstung benötigt wird. Eine kleine Karte skizziert die Lage des Ortes, als Service stehen alle Touren als GPX Daten zum Download über die Verlagswebsite bereit.

Ein Yogapfad im Schwarzwald – das war sogar für mich als Schwarzwald-Expertin neu

Ausflüge, Abstecher und Miniurlaube sind gut ausgewählt. Hier findet sich für jeden etwas: Kräuterwanderungen, Schnuppersegelkurs, Rafting, Alpaka-Wanderung, Klettern, Schwimmen, Winteraktivitäten und und und. Sehr schön, dass auch weniger bekannte Orte, wie der Nonnenmattweiher, der Yogapfad in Lauterbach oder das Radonbad in Menzenschwand im Buch beschrieben sind.

Abgerundet wird die Lektüre mit Übersichtskarten und einigen Tipps zum Aufenthalt im Schwarzwald und fünf besonderen Empfehlungen der Autorin. Dieser Teil hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher ausfallen dürfen. Was leider fehlt ist ein Orts- und Namensregister.

Im Kapitel Ausflüge beschrieben: Die Ravennaschlucht

Fazit

Ein schön getextetes und gestaltetes Buch, das neugierig macht, den Schwarzwald zu entdecken und auch Einheimischen neue Ideen und Anregungen für Ausflüge gibt. Meine Empfehlung: unbedingt kaufen, selber lesen und verschenken.

Der MairDumont Verlag hat mir auf Anfrage ein Rezensionsexemplar des Buches zur Verfügung gestellt.

Was mich besonders freute: Im Anhang unter “Gut zu wissen” – Vor Ort im Netz hat Yvonne Weik unter anderem meinen Schwarzwald Podcast genannt. Das bemerkte ich erst beim Lesen des Buches. Ich kenne die Autorin nicht und wusste nicht, dass sie Hörerin meines Podcasts ist.

Empfehlenswert ist auch der Blog von Yvonne Weik, die unter Frollein Weik sucht das Abenteuer über ihre Reisen und Ausflüge auch weit über den Schwarzwald hinaus berichtet.

Yvonne Weik: 52 kleine & große Eskapaden im Schwarzwald: Ab nach draußen! (DuMont Eskapaden). Taschenbuch. DUMONT REISEVERLAG. EUR 14,99 » Bestellen bei Amazon

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Kraftorte im südlichen Schwarzwald

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Druckfrisch eingetroffen: Mein neustes Buch “Kraftorte im südlichen Schwarzwald – Wanderungen zu mystischen Orten und geheimnisvollen Plätzen”. Darin beschreibe ich 29 mytische Orte und deren sagenhaften Geschichten, die heute kaum noch jemand kennt. Umrahmt von eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen, die den südlichen Schwarzwald von seiner geheimnisvollen Seite zeigen. Eine spannende, unverzichtbare Lektüre für alle, die gerne im Schwarzwald unterwegs sind.

Der Blick vom Belchen auf das Wiesental und die Schweizer Alpen

Im Dezember und Januar arbeitete ich, bis auf wenige Ausnahmen, ausschließlich an Schreibtisch. Der Kopf rauchte vom Recherchieren, Lesen und Prüfen von Quellen. Ich saß auf heißen Kohlen, weil ich dringend auf die Lieferung längst vergriffener Literatur wartete. Beim Schreiben des Kapitels über den Berg Kandel tat sich unvermittelt eine weitere, unbekannte aber höchst spannende Geschichte auf. Kurzentschlossen fuhren wir am 3. Januar ins Kostgefäll und zum Bockhornbrunnen im Simonswälder Tal bei Elzach. Das Kapitel über den Bockhornbrunnen ist eines der spannendsten im Buch und ich bin froh, dass ich diese Geschichte obwohl der Abgabetermin des Manuskripts schon verstrichen war, noch mit aufnehmen konnte.

Ein faszinierender Kraftort: Der Siebenfelsen in Yach

Es war ein zeitintensives Projekt, in das unendlich viele Stunden an Vor-Ort-Recherche eingeflossen ist. Alle Orte, die ich im Buch beschreibe, habe ich persönlich aufgesucht, an den meisten war ich mehere Male, um sie im besten Licht zu portraitieren. Alle Fotografien sind von mir angefertigt. Die Geschichten wurden eingehend in Chroniken und alten Schriften recherchiert und geprüft. Herausgekommen ist ein faszinierendes Buch über bekannte und unbekannte Orte und deren Geschichten, die heute kaum noch jemand kennt und in keinem Wanderführer beschrieben ist.

Magisches Licht am Siebenfelsen

Am Samstag, 16. März 2019, sind meine Belegexemplare vom Verlag bei mir eingetroffen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, die Arbeit vieler Monate nun als fertig gedrucktes Buch in Händen zu halten. Das Buch Kraftorte im südlichen Schwarzwald ist wunderbar geworden. 220 Seiten stark mit eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen in einem schön gestalteten, festen Einband. Es ist ein sehr persönliches Buch, in dem ich meine Lieblingskraftorte beschreibe, was ich dort erlebe, fühle und spüre. Es ist eine Hommage an den Schwarzwald, an die Natur und ihre mystischen Orte, die mehr und mehr verschwinden.

Die mysteriöse Teufelskanzel am Kandel

Ein Buch zu veröffentlichen ist nur der erste Schritt. Jetzt gilt es, das Werk der Öffentlichkeit zu präsentieren. Denn was wäre ein Buch ohne seine Leser?

Das Titelbild zeigt den Belchen, einer der magischten Berge im Schwarzwald.

Das steht auf dem Klappentext auf der Rückseite des Covers:

MYSTISCH – MAGISCH – RÄTSELHAFT

Der Schwarzwald ist viel mehr als Deutschlands höchstes
Mittelgebirge und beliebtes Ferienziel. Er ist von mystischen
Orten, magischen Plätzen und rätselhaften Geschichten
durchdrungen. Viele Orte sind in Vergessenheit geraten
und auf Wanderkarten nicht mehr verzeichnet. Auch wenn
niemand mehr ihre Geschichte kennt, so sind die Berge,
Bäume, Felsen, Quellen und Seen noch heute von einer
besonderen Aura umgeben, die den Mythos des Schwarzwalds
in aller Welt bekannt gemacht hat.
BIRGIT-CATHRIN DUVAL begibt sich mit diesem Erlebniswanderführer
auf die Spurensuche nach uralten und
längst vergessenen Kultstätten und Naturheiligtümern
im s üdlichen Schwarzwald.
Erleben Sie die Geschichten von mystischen Steinkreisen und
keltischen Sonnenbergen, und wandern Sie mit zu rauschenden
Wasserfällen und windumtosten, schneebedeckten
Berggipfeln. Die Autorin entdeckt Spannendes und Kurioses,
Unheimliches und Unglaubliches. Ihre eindrücklichen Erzählungen
und Fotografifi en berichten davon, welche Legende
den Ort prägte und was sich dort tatsächlich ereignet hat.

Die im Buch beschriebenen Kraftorte

  • Brudersloch-Höhle in der Wolfsschlucht bei Kandern
  • Steinkreis und Behleneiche auf dem Behlen bei Holzen
  • Sausenburg Malsburg-Marzell
  • Kalendersteine Endenburg
  • Hochblauen Malsburg-Marzell, Schliengen, Badenweiler
  • Ringwall auf dem Stockberg
  • Heissbachschlucht Sallneck, Kleines Wiesental
  • Nonnenmattweiher und Weiherfelsen Kleines Wiesental
  • Belchen
  • Weidbuchen auf der Stuhlsebene
  • Schatzstein Todtnauberg
  • Feldsee am Feldberg
  • Titisee
  • Bildstein Schluchsee
  • Herzogenhorn Bernau
  • Zauberwald Taubenmoos Bernau
  • Krai-Woog-Gumpen und das mystische Schwarzenbächle-Tal
  • Totenbühl Niedergebisbass
  • Kandel
  • Siebenfelsen Yach
  • Blindenstein am Watzeck Simonswald
  • Spitze Stein Gütenbach
  • Kostgefäll
  • Bockhornbrunnen
  • Zweribach-Wasserfälle
  • Balzer Herrgott Gütenbach
  • Schalensteine Schonach     
Wild und zerklüftet – die Karwand des Feldsees

Ein Ort ohne Geschichte ist ein toter Ort

Der Schwarzwald ist viel mehr als eine Landschaft. Es ist ein Ort, der maßgebllich von seiner Geschichte und seinen Menschen geprägt wurde. Als Reisejournalistin komme ich viel in der Welt herum und bin immer wieder erstaunt über die Reaktionen meines Gegenübers, wenn ich erzähle, dass ich im Schwarzwald wohne. Jeder verknüpft eine märchenhafte, mystische Vorstellung vom Black Forest. Und damit meine ich nicht die roten Bollenhüte, den Schwarzwälder Schinken oder die Kuckucksuhr. Der Schwarzwald ist Mythos – auf der ganzen Welt. Mit meinem Buch greife ich diesen Mythos auf, spüre sagenhafte Plätze auf, die diesen Mythos prägten und ihn bis in unsere Zeit lebendig halten.

Aufstieg aufs Herzogenhorn im Winter

Kraftorte im südlichen Schwarzwald ab sofort in jeder Buchhandlung erhältlich oder online bestellen

Birgit-Cathrin Duval: Kraftorte im südlichen Schwarzwald, Wanderungen zu mystischen Orten und geheimnisvollen Plätzen, Verlag Oertl&Spörer, 2019, gebunden, 220 Seiten mit vielen Fotografien, ISBN Nr. 978-3-96555-005-6, 21,95 Euro

Bestellen bei Amazon Achtung: Nicht wundern, bei Amazon ist noch ein vorrübergehendes Vover eingestellt und die Lieferzeit stimmt natürlich auch nicht – das Buch ist natürlich sofort erhältlich und nicht erst in 1-3 Monaten

Bestellen über den Online-Shop bei Osiander

Bestellen über den Online-Shop bei Oertl&Spörer

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser viele spannende Stunden beim Lesen und Erkunden der Kraftorte. Ich freue mich sehr über ihr Feedback, Kritik, Anregungen und natürlich auch Lob, wenn Ihnen die Lektüre gefallen hat.

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Kirschblüte im Markgräflerland

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Bitte Platz nehmen und genießen - mit Blick auf Obereggenen
Bitte Platz nehmen und genießen – mit Blick auf Obereggenen

Es ist wieder soweit: Die Kirschbäume im Markgräflerland blühen. Insbesondere das Eggenertal ist für seine Kirschblüte bis weit über die Grenzen des Markgräflerlands bekannt.

Blühende Kirschbäume zwischen Feuerbach und Sitzenkirch
Blühende Kirschbäume zwischen Feuerbach und Sitzenkirch
Blick auf Obereggenen
Blick auf Obereggenen
Blick von der Johannisbreite Richtung Hochblauen
Blühendes Markgräflerland
Blühendes Markgräflerland
Der Duft blühender Kirschbäume - einfach wunderbar
Der Duft blühender Kirschbäume – einfach wunderbar
Im sanften Morgenlicht
Im sanften Morgenlicht
Morgenstimmung mit Kirschbaum
Morgenstimmung mit Kirschbaum
Im Licht der Abendsonne
Im Licht der Abendsonne

Weitere Information zum Markgräflerland.

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